Facebook   Twitter   Kontakt

18. Dezember 2014

Grünes Licht für Fusion

Die Mitglieder der Gengenbacher Winzer eG und der Winzergenossenschaft Fessenbacher Winzergenossenschaft haben kurz vor Weihnachten in ihren Generalversammlungen grünes Licht für die geplante Fusion der beiden Kooperativen gegeben. Nachdem am 15. Dezember zunächst die Mitglieder der Gengenbacher Winzer mit einer Mehrheit von 81,4% für die Verschmelzung der Unternehmen votiert hatten, zogen einen Tag später ihre Kollegen aus Fessenbach nach. Bei ihnen war die Zustimmung mit 95,7% sogar noch größer. Die Fusion soll nun rückwirkend zum 1. Juli 2014 in Kraft treten. Der Strukturwandel im Weinbau fordere solche Verschmelzungen geradezu heraus, denn immer mehr ältere Winzer hören auf. Auch der Kostendruck nehme ständig zu. Um die Existenz der Winzer zu sichern, müssten Kostenoptimierungen her, argumentieren die Gengenbacher, die bereits seit Mitte 2014 mit den Genossen aus Fessenbach in den Bereichen Verwaltung, Logistik und Vertrieb kooperiert hatten. Mit der Fusion soll nun „eine entsprechende Marktstärke“ garantiert werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Gengenbacher, die ankündigt, sämtliche Mitglieder der Fessenbacher zu übernehmen. Die Arbeitsplätze in Fessenbach sollen erhalten bleiben. Zudem sollen dort die Traubenannahme und Kellerwirtschaft unter Leitung von Kellermeister Thomas Maier sowie der Barverkauf mit Vinothek verbleiben. Der bisherige Vorstandsvorsitzende der Fessenbacher, Jürgen Litterst, und Aufsichtsrat Frank Nebauer wurden zudem für den Vorstand und Aufsichtsrat der Gengenbacher Winzer nominiert. Die Besetzung der Gremien wird dann im Frühjahr 2015 gewählt. Im Rahmen ihrer jüngsten Generalversammlung präsentierten die Gengenbacher Winzer übrigens auch einige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Danach schrumpfte der Umsatz der Genossenschaft (deren 667 Mitglieder rund 250 ha Rebfläche bewirtschaften) um 4% auf knapp 6 Mio. Euro. Der Rückgang sei der sechsten kleinen Ernte in Folge geschuldet. Der Jahrgang 2013 sei mit einem Durchschnittsertrag von 86 kg pro Ar der kleinste seit 1997 gewesen, erklärte Geschäftsführer Jochen Basler. Das Traubengeld bleibe trotzdem stabil. Gut gelaufen sei im vergangenen Geschäftsjahr der Verkauf von Sekt, Perlwein sowie Weißwein. Dagegen habe sich der Markt für Rotwein weiter rückläufig entwickelt. Die rund 130 Mitglieder der Fessenbacher WG (Jahresumsatz: ca. 900.000 Euro) bewirtschaften derzeit laut Basler 35 ha Rebfläche. Davon werden nach Auskunft des Geschäftsführers der Gengenbacher Winzer aber nur 20 ha mit übernommen, weil sich der frühere Vorstand der Fessenbacher, Josef Renner, mit seinen Flächen selbstständig mache. -wer-