07. September 2023

9,88 Millionen Hektoliter in Deutschland erwartet

Die Winzerinnen und Winzer in Deutschland erwarten für 2023 eine nochmals deutlich ergiebigere Weinernte als im Jahr 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand erster Schätzungen mitteilt, wird die Erntemenge voraussichtlich bei 9,88 Millionen Hektolitern Weinmost liegen. Gegenüber dem Jahrgang 2022 (9,05 Millionen Hektoliter) würde dies einen Anstieg um 9,1 Prozent bedeuten. Ein Grund dafür sei, dass die Wasserversorgung in der Vegetationsperiode 2023 in den meisten Weinbauregionen ausreichend gewesen sei. Größere Schäden durch Hagel, Sturm und Frost blieben (bis auf den Wonnegau) aus, nur regional trat der falsche Mehltau (Peronospora) verstärkt auf. Ernst Büscher, Pressesprecher beim Deutschen Weininstitut, sagte dazu: „Durch das viele Wasser in den Böden kann in den Weinbergen noch viel passieren. Wir stehen gerade auf Messers Schneide.“ Die geschätzte Erntemenge liegt um 13,3 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 (8,72 Millionen Hektoliter).
 
Wie bereits in den Vorjahren entfällt mehr als die Hälfte (53,5 Prozent) der erwarteten deutschen Weinernte auf die beiden größten Weinanbaugebiete Rheinhessen (2,75 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,53 Millionen Hektoliter). Baden erwartet 1,38 Millionen Hektoliter, Württemberg 1,11 Millionen Hektoliter. Deutliche prozentuale Steigerungen der Erntemenge gegenüber 2022 werden auch in den flächenmäßig großen Anbaugebieten Mosel (+20,5 Prozent) und Württemberg (+12,7 Prozent), Pfalz (+10,1 Prozent) und Rheinhessen (+9,7 Prozent) erwartet. Die flächenmäßig kleinen Anbaugebiete Ahr (+75,4 Prozent), Mittelrhein (+57,4 Prozent) und Sachsen (+12,3 Prozent) melden beträchtliche Zuwächse gegenüber dem Vorjahr. Mit Ernteeinbußen müssen hingegen die Winzerinnen und Winzer im Rheingau (-1,7 Prozent) rechnen. Von der gesamten Weinerntemenge 2023 werden laut der Schätzungen 6,61 Millionen Hektoliter (67 Prozent) auf weiße Moste und 3,26 Millionen Hektoliter (33 Prozent) auf rote Moste entfallen.