06. September 2021

Absatzkurve im LEH zeigt weiter nach unten

Nachdem die hiesigen Konsumenten bereits im April, Mai und Juni 2021 deutlich weniger Wein im Lebensmitteleinzelhandel eingekauft hatten als in den entsprechenden Vorjahresmonaten, haben sie ihre Einkäufe im Juli weiter gedrosselt. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Marktforschungsinstituts IRI Information Resources hervor. Demnach verkaufte der deutsche LEH (inkl. Discounter) in den Kalenderwochen 27-30/2021 rund 7,3 % weniger Wein und machte damit 2,1 % weniger Umsatz als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres hatte IRI noch Absatzzuwächse von 7,4 %, 3,4 % und 4,5 % ausgewiesen – nachdem die Verkaufszahlen im coronageprägten Gesamtjahr 2020 um 9,6 % gestiegen waren. Nach dem Absatzschwund im Juli liegen die kumulierten Verkaufszahlen für die ersten sieben Monate 2021 nun 4 % unter dem Vorjahresniveau.
 
Kleines Trostpflaster für den Handel: Der Umsatz ist trotz des Mengenrückgangs leicht (um 0,1 %) gestiegen. Das deutet darauf hin, dass die Verbraucher vermehrt zu höherpreisigen Weinen gegriffen haben. Ob sie zuletzt generell weniger Lust auf Wein hatten oder ob sie im Zuge der Lockerungen der Corona-Beschränkungen sowie der Öffnung der Gastronomie und der Wiederbelebung von Feierlichkeiten und Veranstaltungen wieder einen Teil ihrer Weineinkäufe aus dem LEH heraus verlagert haben (und wenn ja, in welchem Umfang), geht aus den vorliegenden Zahlen nicht hervor.
Fest steht, dass sich laut IRI im Juli auch der Schaumweinabsatz im LEH rückläufig entwickelte. Er sank in den Kalenderwochen 27-30 (gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum) um 5,6 %. Der Wert stieg dagegen um 3,5 %.
 
Kumuliert verkaufte der LEH in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres 1 % weniger Schaumwein als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, realisierte dabei aber immerhin ein Umsatzplus von 5,2 %. Das deutet ebenfalls darauf hin, dass sich die Konsumenten öfter mal ein teureres Fläschchen gegönnt haben – könnte möglicherweise aber auch damit zusammenhängen, dass die Zahl aggressiver Aktionsofferten zurückgefahren wurde (wozu uns allerdings keine Daten vorliegen). -wer-