27. Juli 2023
Australien-Exporte im Minus
Australiens Weinexporte sind im ersten
Halbjahr 2023 im Wert um zehn Prozent
auf 1,87 Milliarden australische Dollar
(1,14 Mrd. Euro) gesunken. Das Export-
Volumen reduzierte sich Wine Australia
zufolge nur um ein Prozent auf 621 Millionen Liter. Besonders stark hätten sich
die Rückgänge der Verschiffungen in die
USA und nach Großbritannien ausgewirkt.
In den USA sei vor allem die Nachfrage
nach australischen Flaschenweinen im
unteren Preissegment rückläufig. In Großbritannien setze sich ein Abwärtstrend
fort – dort hatte die Nachfrage vor dem
Brexit und während der Corona-Krise
angezogen, aber im vergangenen Jahr
nachgelassen. Die jüngsten Exportergebnisse spiegelten zum Teil die allgemeinen
globalen Trends wider, hieß es. So werde
der gesamte Weinkonsum, Prognosen des
Marktforschers IWSR zufolge, im Jahr 2022
weltweit mengenmäßig um drei Prozent
zurückgehen. Peter Bailey, Manager für
Market Insights bei Wine Australia, sagte,
dass mehr als die Hälfte des Rückgangs
des australischen Exportwerts auf Produkte
mit einem Durchschnittswert zwischen
2,50 und 4,99 australischen Dollar
(1,53 – 3,05 Euro) pro Liter FOB (Free On
Board) entfalle. Bei diesen Weinen handele
es sich in der Regel um Weine, die in ihrer
endgültigen Verpackung, also nicht im
Fass, exportiert und in preisgünstigeren
Einzelhandelssegmenten verkauft werden.
Im Vergleich zum Wert sei das Exportvolumen stabil geblieben, da ein Rückgang
des Volumens in vielen der australischen
Exportziele durch einen Anstieg des Fassweinabsatzes, insbesondere nach Kanada,
ausgeglichen wurde. „Der Anstieg der Fassware und der Rückgang der verpackten
Exporte hat dazu geführt, dass der Anteil
der Bulks um acht Prozentpunkte auf einen
Volumenanteil von 69 Prozent gestiegen ist.
Dies wirkt sich auf den durchschnittlichen
Gesamtwert der Exporte aus, da die Fassware keine Verpackungskosten enthalten
und daher von Natur aus einen geringeren
Wert haben“, sagte Bailey.
Die fünf wichtigsten Märkte nach Volumen waren im
ersten Halbjahr 2023 Großbritannien mit
220 Millionen Litern (-3 Prozent, 35 Prozent Anteil am Gesamtexport), die USA mit
135 Millionen Litern (-3 Prozent, 22 Prozent Anteil), Kanada mit 77 Millionen Litern
(+43 Prozent, 12 Prozent Anteil), Neuseeland
mit 31 Millionen Litern (-3 Prozent, 5 Prozent
Anteil) und Deutschland mit 28 Millionen
Litern (-12 Prozent, 5 Prozent Anteil). -red-