21. August 2025
Berlin im Zugzwang
Während die Lese bei einigen Betrieben bereits begonnen hat und die Winzer von einer sehr frühen Lese mit sehr guten Qualitäten ausgehen, befindet sich die Weinbranche nach wie vor in einer schwierigen Situation. Darauf machte der Deutsche Weinbauverband (DWV) bei einer Pressekonferenz am
20. August im Weingut Junker in Impflingen aufmerksam und forderte die Regierung auf, konsequent zu handeln. „Die Krise im Weinbau ist europäisch und weltweit“, sagte DWV-Präsident Klaus Schneider. Den Betrieben laufe die Zeit davon, während die strukturellen Probleme rund um Konsumrückgang, steigende Produktionskosten, den fehlenden Bürokratieabbau, den demographischen Wandel und einen preissensiblen Markt bestehen bleiben. Rund 12,4 Mio. hl und damit mehr als eine Ernte liege derzeit noch in den deutschen Kellern. Lediglich die stabile Entwicklung beim Export sei ein Lichtblick. Im Zusammenspiel mit den europäischen Verbänden habe man Fortschritte erzielen können, darunter die im europäischen Weinpaket enthaltenen Maßnahmen wie der vorläufige Anbaustopp, eine erweiterte Absatzförderung, neue Fördermaßnahmen im Weinsektorenprogramm sowie Regelungen für alkoholfreie Weine. Zudem ist die sanktionsfreie Rückgabe von Neuanpflanzungsgenehmigungen bereits erreicht, die Verlängerung der Wiederbepflanzungsfrist auf dem Weg, so der DWV. Aus Berlin fehle aber die Unterstützung, weitere Maßnahmen zeitnah in Deutschland umzusetzen. Eine Hauptforderung des DWV bleibt die Rotationsbrache, bei der die Fläche gerodet und bis zu acht Jahre für biodiversitätssteigernde Maßnahmen genutzt wird, ohne dass Pflanzrechte verfallen. Dem DWV gehe es nicht um wirtschaftliche Hilfe, sondern um die Handlungsfähigkeit der Betriebe und die Umsetzung der Möglichkeiten im Krisenfall, die Europa bietet. -bla-