09. Februar 2017
Trinkweinbilanz: Delle (noch) nicht komplett ausgebügelt
Nach zwei Jahren mit leichten Einbußen ist der deutsche Weinmarkt im Weinwirtschaftsjahr 2015/16 (1. August 2015 bis 31. Juli 2016) wieder gewachsen. Wie aus den aktuellen Daten der Trinkweinbilanz des Deutschen Weinbauverbandes hervorgeht, wurden 2015/16 hierzulande insgesamt 19,79 Mio. hl Still- und Schaumwein verkauft. Das waren 1,2% mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dabei ging der Schaumweinabsatz erneut zurück – diesmal um 2,6% auf ca. 2,86 Mio. hl. Der Stillweinabsatz erhöhte sich dagegen um 1,8% auf rund 16,94 Mio. hl. Von dem Aufwärtstrend im Stillweinsegment konnten allerdings (wie schon im vorherigen Weinwirtschaftsjahr) nur die ausländischen Weine profitieren. Deren Verkaufsvolumen stieg 2015/16 um 3,3% auf knapp 9,96 Mio. hl. Deutsche Weine mussten dagegen einen leichten Verlust von 0,2% auf 6,98 Mio. hl hinnehmen. Die einheimischen Gewächse kommen demnach im Stillweinbereich auf einen Marktanteil von 41,2%. Der größere Batzen geht mit 58,8% auf das Konto der Importweine.
Zu berücksichtigen ist, dass sich die Einwohnerzahl in Deutschland im Weinwirtschaftsjahr 2015/16 um 0,8 Mio. auf 82,2 Mio. erhöhte. Obwohl das Weinmarktvolumen um 1,2% wuchs, blieb dadurch der theoretische Pro-Kopf-Jahresverbrauch mit insgesamt 24,1 l konstant. Davon entfielen 12,1 l (Vorjahr: 11,9 l) auf ausländische Stillweine, 8,5 l (Vorjahr: 8,6 l) auf einheimische Stillweine und 3,5 l (Vorjahr 3,6 l) auf Schaumweine. Trotz des um erhöhten Gesamtmarktvolumens im Weinwirtschaftsjahr 2015/16 besteht allerdings kein Grund für überzogene Euphorie. Denn trotz des Wachstums wurde das Niveau aus dem Weinwirtschaftsjahr 2012/13 von knapp 20,2 Mio. hl (noch) nicht wieder erreicht. Langfristig betrachtet hat sich der deutsche Weinmarkt als weitgehend gesättigt und stabil erwiesen. Es gab weder außergewöhnlich große Zuwächse noch dramatische Einbußen. In den vergangenen zehn Jahren schwankte das Gesamtmarktvolumen zwischen 19,5 und 20,2 Mio. hl, der theoretische Pro-Kopf-Jahresverbrauch zwischen 23,8 und 25,1 l. -wer-