04. März 2016

Exporte rückläufig

Die deutschen Weinexporte sind im vergangenen Jahr mengenmäßig um 12% eingebrochen und sind mit Ach und Krach oberhalb der 1-Mio.-hl-Grenze geblieben. Nach Angaben des DWI haben die deutschen Weinexporteure 2015 aber „weiterhin konsequent auf eine höhere Wertschöpfung durch die Ausfuhr besserer Qualitäten“ gesetzt. Der Gesamtwert der ausgeführten deutschen Weine belief sich 2015 auf 299 Mio. Euro und lag damit 5% niedriger als im Vorjahr (315 Mio. Euro). „Wir sind auf einem guten Weg, den deutschen Wein in den mittleren und höheren Preissegmenten zu positionieren und die Wertschöpfung für unsere Produzenten zu erhöhen. Da allerdings Preissteigerungen in preissensiblen Märkten insbesondere im Basissegment schnell zu Auslistungen führen und die Exportzuwächse mit höherwertigeren Weinen die Absatzverluste im Basisbereich nicht kompensieren konnten, wurde in den letzten Jahren weniger Wein ausgeführt“, erklärte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule die Situation.
 
 
Mit einem Parameter lässt sich ihre Sicht der Dinge erklären: Der Durchschnittspreis für deutschen Wein wuchs zuletzt um 21 Cent auf 2,89 Euro/l. Der Preis pro Liter hat sich seit dem Jahr 2000, als 138 Euro/hl gezahlt wurden, bis zum Jahr 2007 (200 Euro/hl) gesteigert, knickte dann 2008 (196 Euro/hl) und 2009 (193 Euro/hl) im Zuge der Finanzkrise ein und erhöhte sich seither stetig Jahr für Jahr.
 
Schaut man sich das Exportvolumen an, ist die Entwicklung weniger positiv: Waren es im Vorjahr 1,174 Mio. hl deutsche Weine, so wurden 2015 laut der vorläufigen Zahlen 1,032 Mio. hl ins Ausland versandt. Dabei gab es durchaus dramatische Veränderungen: Beispielsweise seien die Russlandexporte (2010 zu den Top 5 Ländern der deutschen Exportrangliste gehörig und aktuell durch Wirtschaftssanktionen beeinträchtigt) von 219.000 hl im Jahr 2010 auf 8.000 hl in 2015 eingebrochen. Mehr als ein Viertel ihrer gesamten Erlöse erzielen die deutschen Weinexporteure mittlerweile in den USA. Dank einer Steigerung des Durchschnittspreises auf 4,17 Euro/l wurden dorthin im vergangenen Jahr Weine im Wert von 82 Mio. Euro ausgeführt. 2010 betrug dieser Wert 103 Mio. Euro, im Jahr 2014 waren es ca. 78 Mio. Euro gewesen. Auf Platz zwei der Exportstatistik stehen aktuell die Niederlande mit 32 Mio. Euro (Vorjahr: 39 Mio. Euro) und 157.000 hl Menge (Vorjahr: 203.000 hl). Die Niederlande erlangen damit immer noch einen Anteil von 11% am gesamten Exportwert, gefolgt von Großbritannien (9%). Großbritannien hatte 2005 eine Menge von 662.000 hl abgenommen, nahm 2010 noch 278.000 hl ab und erreicht nun eine Größenordnung von 139.000 hl (Vorjahr: 165.000 hl). Beim Wert sank der Umsatz von 33 Mio. Euro (2014) auf 27 Mio. Euro. In Norwegen erreichte der Umsatz der Exporte 24 Mio. Euro (Vorjahr: 26 Mio. Euro), die Menge entwickelte sich von 59.000 hl (2014) zu 57.000 hl im Jahr 2015. In diese vier wichtigsten Märkten für deutsche Weine wird rund die Hälfte aller deutschen Weine exportiert. -ja-