24. Oktober 2024

Grünes Licht für Lagenkonzept

Mit der Anerkennung von 86 „bis ins Detail dokumentierten Lagen" möchte die Südtiroler Weinwirtschaft „einen weiteren Schritt in Richtung Einzigartigkeit“ gehen. Mit der Anerkennung durch das zuständige Landwirtschaftsministerium wird der Lagenabgrenzung in Südtirol ein besonderer rechtlicher Status zugesprochen. So darf die Lage – etwa Gries, Mazon, Eppan Berg oder Brenntal – künftig als zusätzliche geografische Angabe (Unità Geografica Aggiuntiva, UGA) neben der Bezeichnung Südtirol DOC auf dem Etikett geführt werden. Neben der geografischen Abgrenzung wurden auch die optimalen Rebsorten für die einzelnen Lagen definiert. „Es muss präzisiert werden, dass ein Winzer in den neuen Lagen auch weiterhin die Rebsorten anbauen darf, die in Südtirol zugelassen sind“, erklärt Eduard Bernhart, Direktor des Konsortiums Südtirol Wein. „Allerdings dürfen nur jene Weine als Lagenwein ausgewiesen werden, deren Rebsorten von den Experten ausgewählt wurden“, betont Bernhart. „Mit einer Mengenreduzierung von 25% auf die erlaubte DOC-Menge stellen wir zudem sicher, dass die Qualitäten dieser besonderen Weine eine weitere Steigerung erfahren“, erläutert der Präsident des Konsortiums und Obmann der Kellerei Kurtatsch, Andreas Kofler. „Wichtig war uns auch die historische Verbundenheit der Lagen. Dank des Theresianischen Katasters aus der Mitte des 18. Jahrhunderts konnten wir auf kostbare historische Flurnamen zurückgreifen“, unterstreicht der Vizepräsident des Konsortiums und Inhaber des Weinguts J. Hofstätter in Tramin, Martin Foradori. Eine weitere Neuerung stellt ein vom Konsortium entworfenes Piktogramm dar. Neben der Erwähnung der Lage auf dem Etikett ist es für die Produzenten verpflichtend, auch dieses Piktogramm auf ihren Lagenweinen abzubilden. Damit soll gewährleistet werden, dass Konsumentinnen und Konsumenten künftig die Südtiroler Lagen- von Markenweinen unterscheiden können. „Wenn unser Konzept greift, können diese Lagen – so wie die großen Vorbilder aus anderen weltbekannten Weinbaugebieten – zum Synonym großer, einzigartiger und unverwechselbarer Weine werden“, sagt Andreas Kofler. -red-