27. Februar 2025

Historisch kleine Ernte in Bordeaux

Rodungen und klimatische Ereignisse haben in Bordeaux 2024 zu einer historisch kleinen Ernte von 3,32 Mio. hl geführt, wie der Branchenverband Vins de Bordeaux (CIVB) in einem Pressebericht bekanntgibt. Es sei ein Minus von 14% im Vergleich zum Vorjahr und das niedrigste Ergebnis seit 1991, hieß es. Der Absatz von Bordeaux-Weinen ist seit Jahren rückläufig und betrug in der Verkaufskampagne 2023/2024 für AOP-Weine etwa 3,6 Mio. hl im In- und Ausland, was ein Minus von 4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum darstellt. 2024 wurden 42% der Gesamtweinmenge aus Bordeaux exportiert mit einem Volumen von 1,5 Mio. hl (-4% gegenüber 2023) und einem Wert von 2 Mrd. Euro (-8%). Die USA waren mit 224.000 hl (+9%) im vergangenen Jahr das mengenmäßig stärkste Exportland für Bordeaux-Weine mit einem Wert von 417 Mio. Euro (+13%). 2024 war China mit 221.000 hl exportiertem Wein (-14% gegenüber 2023) und 349 Mio. Euro (-13%) nur noch zweitstärkster Abnehmer. Der deutsche Markt liegt nach Menge an sechster Stelle und ist mit 115.000 hl (-9% zu 2023) zu 94 Mio. Euro (-19%) ebenfalls im Schrumpfen begriffen. Beim Crémant de Bordeaux bleibt Deutschland das stärkste Exportland für Bordeaux. Von insgesamt 42.000 hl exportiertem Crémant de Bordeaux (+39% gegenüber 2023) gingen 12.600 hl (30%) nach Deutschland, ein Plus von 55% gegenüber 2023. Im vergangenen Jahr verteilte sich die Produktion wie folgt: 80,5% Rot-, 10,5% Weiß- (trocken) und 4% Roséwein, 4% Crémant de Bordeaux und 1% Süßwein (weiß). Weißwein legte seit 2015 um 2% zu, Rotwein verringerte sich in dieser Zeit um 4,5%. Der Crémant-Anteil wuchs im selben Zeitraum um 3,2%, während die Produktion von Rosé- und Süßwein konstant blieb. Bordeaux leidet unter einem Überangebot an Wein, begründet durch die sinkende Nachfrage der Verbraucher. Um das Marktgleichgewicht wiederherzustellen, wurden vor allem 2023 und 2024 viele Weinbauflächen gerodet, andere werden in diesem Jahr folgen. 2024 betrug die AOP-Weinbaufläche (die etwa 85% der gesamten Anbaufläche in Bordeaux ausmacht) 94.667 ha, was die kleinste Fläche seit 1987 darstellt. Gegenüber 2023 gab es durch die Rodungen einen Rückgang um 8%, was einem Verlust von etwa 8.500 Hektar entspricht. Zu 84% betraf dies AOP-Rotweinflächen (-7.100 ha gegenüber 2023). Besonders stark betroffen waren die Gebiete der Côtes (Rückgang von -26%) und von Bordeaux (Rückgang von -10%). -itp-