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24. Mai 2019

Ingelheimern gelingt „Softopening“ ihres neuen Winzerkellers

Der Aufbau des 1904 geplanten Ingelheimer Winzerkellers dauerte etwa ein Jahr – die Renovierung des auf einer städtebaulich wichtigen Achse (nämlich der Verbindung von Mainz über Wackernheim nach Bingen auf der alten Römerstraße) liegenden historischen Gebäudes dauerte mehr als drei Jahre, bei kolportierten Kosten von rund 17 Mio. Euro. Und da zur offiziellen Eröffnung des renovierten Winzerkellers noch längst nicht alle Gewerke abgeschlossen und lediglich das Erdgeschoss mit dem mit Bäumen bepflanzten Innengarten und der Terrasse mit Blick in den Rheingau zur Besichtigung frei gegeben war, sprach Wolfgang Bärnwick, Schlüssel-Übergeber, Beigeordneter in der Stadt Ingelheim und Aufsichtsratsvorsitzender der Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH (IKUM), vorsichtig mal von einer Art Softopening des Winzerkellers. Wenn im Sommer alles wie geplant laufe, solle nochmal zu einem Eröffnungsfest eingeladen werden.
 
Ein Teil des von dem Architekturbüro Heinrich Böll (Essen) sehr gelungen restaurierten und vom Architekten Achim Pfeiffer mit Stahl und Glas neu gegliederten und mit Bruchsteinen gemauerten Gebäudes wird von der Touristikabteilung der Stadt genutzt werden. Ein zweiter Teil wird von einem Gastronomen betrieben, einen dritten Teil des Gebäudes haben 24 Winzerbetriebe und ein Schnapsbrenner übernommen, um dort eine Art Ortswein-Vinothek zu etablieren. Das Essener Architektur-Büro ist ein bundesweit bekannter Spezialist für Renovierung von historischer Gebäudesubstanz und hat auch den Umbau des Weltkulturerbes Zeche Zollverein und aktuell den Umbau der Herforder Markthalle verantwortet. Nach Grußworten des Ingelheimer Oberbürgermeisters Ralf Claus und Anmerkungen der örtlichen Weinmajestäten oblag es Jürgen Mett, Sprecher der Winzer, anschaulich zu machen, worum es bei diesem Projekt eigentlich geht. In der aus verschiedenen Stadtteilen zusammenwachsenden Stadt fehle bislang noch ein echtes Herz. Die Winzer, die auf den ausgestellten historischen Fotos zum Teil ihre Vorfahren erkennen konnten, die mit Hacke und Schaufeln dieses doch recht große und imposante Gebäude ausgehoben und aufgebaut haben, sollen mit viel Engagement und Herzblut genau diesen Impuls in die Stadt hineintragen. Die Gäste werden durch die wechselnden Weinkarten im Restaurant, die geplanten Aktionen in Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten im Schulungsweinberg hinter dem Gebäude und durch die Veranstaltungen der Winzer in der Vinothek immer wieder etwas Neues entdecken können, so Mett. Die Weingüter Adams, Bettenheimer, Breitscheid, Dautermann, Eimann, Eppert, Gräff-Schmitt, Hamm, Huster, Werner Menk, Merl, Mett, Neus, Nöth, Rolleter, Saalwächter, Schloss Westerhaus, Singer-Fischer, Stritter, Wasem, W.&J. Wetzel, Elke & Eckard Weitzel, Werner sowie die Brennerei Dengel seien sich einig: „Gemeinsam können und wollen wir mehr erreichen.“ -ja-