13. August 2020
Italien nimmt 3,5 Mio. hl vom Markt
Mit zwei weitreichenden Maßnahmen will
sich die italienische Weinbranche im Krisenjahr
2020 vor Übermengen und Preisabstürzen
schützen. Durch Krisendestillation
will Italien in den Kellern liegende Tafelweine
(vini comuni) loswerden, während
freiwillige Grünlese in Anlagen, aus denen
IGP- und DOP-Weine entstehen, den Jahrgang
2020 etwas verschlanken soll. Dies
berichtet der Corriere Vinicolo, Sprachrohr
des italienischen Winzerverbandes
Unione Italiana Vini (UIV). Alleine durch
die Krisendestillation sollen so 1,6 Mio. hl
vom Markt verschwinden. Der italienische
Staat unterstützt diese Maßnahmen mit
insgesamt 150 Mio. Euro. Bereits vergangene
Woche hatte die französische Weinbranche
bekanntgegeben, weitere Gelder
in die bereits eingeläutete Krisendestillation
fließen zu lassen: mit nun insgesamt 250
Mio. hl werden rund 2,8 Mio. hl französischen
Weins aus der Vermarktung genommen.
Aus Italien indes ist aber auch zu hören,
dass Krisendestillation und freiwillige
Grünlese bei einer durchschnittlichen
Jahresproduktion von 44,5 Mio. hl nur
ein Notnagel sein können. Für das zweite
Halbjahr 2020 appelliert UIV-Präsident
Ernesto Abbona daher an die Weinbetriebe,
in Werbung zu investieren sowie
Tourismus und Konsum mitanzukurbeln, um
weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. -ac-