22. Oktober 2025
Kleinster Jahrgang seit 2010
Deutschlandweit dürfte sich die Weinernte 2025 auf voraussichtlich 7,3 Mio. hl belaufen. Das teilt das Deutsche Weininstitut (DWI) mit und bezieht sich dabei auf finale Ernteschätzungen aus allen 13 Weinanbaugebieten. Die geschätzte Menge entspräche einem Minus von 7% gegenüber dem Vorjahresertrag und von 16% gegenüber dem Erntedurchschnitt der letzten zehn Jahre in Höhe von 8,7 Mio. hl. Damit würde es sich um den kleinsten Jahrgang seit 2010 handeln, der 7,1 Mio. hl hervorbrachte. Das Mengenminus ist insbesondere auf deutlich verringerte Erntemengen in Rheinhessen (-23%), der Pfalz (-18%), Baden (-15%) und Württemberg (-22%) zurückzuführen. Kleinere Traubenbeeren, unterdurchschnittliche Mostausbeuten und vor allem intensive Traubenselektionen nach den starken Niederschlägen Mitte September nennt das DWI am Beispiel Rheinhessen als Ursache. Gegenüber dem Vorjahr gibt es in manchen Anbaugebieten teils deutlich größere Mengen, was an den Spätfrösten im April 2024, zum Beispiel an der Ahr sowie in Sachsen und Saale-Unstrut liegt. An der Mosel und in Franken liegt laut DWI die 2025er Schätzung sogar leicht über dem durchschnittlichen Niveau. Einig sind sich alle 13 deutschen Anbaugebiete in der Beurteilung der Weinqualitäten, die aufgrund der außergewöhnlich hohen Traubenreife als ausgesprochen gut eingeschätzt wird. „Die Traubenbeeren blieben in diesem Jahr zwar oftmals kleiner, dafür waren sie aber umso aromatischer, was sehr konzentrierte und fruchtige Weine erwarten lässt“, erklärte DWI-Sprecher Ernst Büscher. -red-
Anbaugebiete | Schätzung 2025 (in hl) | Erntemenge 2024 (in hl) | Zehn-Jahres-Schnitt (in hl) | Differenz zu Zehn-Jahres-Schnitt (in %) |
Ahr | 39.000 | 16.000 | 36.000 | 144 |
Baden | 1.000.000 | 954.000 | 1.180.000 | 5 |
Franken | 432.000 | 314.000 | 410.000 | 38 |
Hess. Bergstrasse | 28.000 | 24.000 | 31.000 | 15 |
Mittelrhein | 23.000 | 16.000 | 25.000 | 44 |
Mosel | 780.000 | 513.000 | 702.000 | 52 |
Nahe | 246.000 | 254.000 | 310.000 | -3 |
Pfalz | 1.850.000 | 2.229.000 | 2.249.000 | -17 |
Rheingau | 179.000 | 200.000 | 216.000 | -11 |
Rheinhessen | 1.930.000 | 2.609.000 | 2.513.000 | -26 |
Saale-Unstrut | 39.000 | 17.000 | 43.000 | 129 |
Sachsen | 30.000 | 7.000 | 24.000 | 329 |
Württemberg | 720.000 | 680.000 | 919.000 | 6 |
Insgesamt | 7.306.000 | 7.842.000 | 8.660.000 | -7 |
Quelle: Deutscher Weinbauverband/destatis