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06. November 2014

Österreichische Winzer ernten wieder weniger

Der Wettergott war in diesem Jahr erneut kein Österreicher. Zu diesem Fazit kommen die Weinwerber der Österreich Wein Marketing (ÖWM), Wien. Die Erntemenge 2014 wird sich mit geschätzten 2,14 Mio. hl (-10% gegenüber Vorjahr, 12% unter Zehnjahresschnitt) erneut weit unter dem langjährigen Durchschnitt einreihen. Sorten- und lagebedingt wird von sehr unterschiedlichen Fäulnisraten berichtet, wobei in Summe Rotwein (-23% gegenüber 2013) weit stärker als Weißwein (-3% gg. 2013) von Ertragsausfällen betroffen ist. In Niederösterreich (1,4 Mio. hl; -3%) gehen die Winzer davon aus, dass sich die Weine trotz aller Schwierigkeiten ausgeglichen zeigen werden, da durch die gemäßigte Gradationszunahme ein reifebedingter Säureabbau stattfand. So sollen die in diesem Jahr etwas leichteren Weine bereits mit einer harmonischen Säure ausgestattet sein. Regional betrachtet lassen die Wachau (54.200 hl; -21%) sowie das Weinviertel (720.500 hl; -11%) deutliche Mengeneinbußen erwarten. Kamptal (178.832 hl, +12%) und Kremstal (143.655 hl, +13%) rechnen dagegen mit Zuwächsen. Das Burgenland (517.500 hl, -26%) blieb weitgehend von der Trockenheit (im Frühjahr) verschont, allerdings war der Blüteverlauf nicht optimal. Das führte zu viel Verrieselung, was zwar einerseits schmerzvolle Ertragsminderungen mit sich brachte, aber andererseits bei den großen Regenmengen im Herbst von Vorteil war, da sich die größer werdenden Beeren nicht gegenseitig aufdrückten und damit die Fäulnis nicht gefördert wurde. In der Steiermark 199.400 hl (-10%) wird mit einer etwas geringeren Erntemenge gerechnet. Für Wien gab es einen gravierenden Einschnitt: Ein starker Hagelsturm am 24. Mai führte dazu, dass die 180 ha Rebfläche der bekannten „drei Berge“ (Nußberg, Reisenberg und Hungerberg) teilweise bis über 60% geschädigt wurden. -ja-