19. November 2014

Neues Schanksystem von Coravin

Greg Lambrecht, von Beruf Medizintechniker, hat ein System entwickelt, mit dem man sich ein Glas Wein einschenken kann, ohne die dazugehörige Flasche zu entkorken. Damit sei das jahrhundertealte Problem gelöst, dass Wein eigentlich anfange zu oxidieren, sobald man die Flasche öffne, erklärt der Erfinder des Systems und Gründer der Firma Coravin. Das Coravin-System macht sich eine Hohlnadel mit zwei Kanülen zunutze, die durch Verschlussfolie und Korken in die Flasche eingeführt wird. Durch die eine Kanüle wird das für den Menschen unschädliche Edelgas Argon in das Flascheninnere gepresst, wodurch ein Unterdruck in der Flasche entsteht. Dieser presst den Wein durch die zweite Kanüle in das Glas, ohne dass die Flüssigkeit mit Sauerstoff in Berührung käme. Nachdem die Hohlnadel aus dem Korken gezogen wird, verschließt sich das winzige Loch wieder hermetisch. Lambrecht verspricht, dass sich der verbliebene Wein in der Flasche über Monate weg weiterentwickeln könne – ohne Geschmacksverlust und ohne Oxidation. Das Coravin-System wird bereits seit einigen Monaten in den USA vertrieben, jetzt soll es auch in Deutschland erhältlich sein. Das Paket setzt sich zusammen aus dem System, zwei Kapseln mit Argon sowie einem Neopren-Flaschenüberzug, den die Firma herstellen musste, nachdem es in den USA zu Beschwerden gekommen war. In vereinzelten Fällen waren die Flaschen nach Anwendung des Coravin-Systems geplatzt. Nach Angaben des Coravin-Herstellers, der die fraglichen Flaschen untersucht hat, habe es sich dabei in der Regel um fehlerhafte Weinflaschen gehandelt – zumal das mittels des Coravin-Systems in die Flasche gefüllte Argon-Gas nur einen Druck von 1,5 bis 1,7 bar ausübe. Eine durchschnittliche Weinflasche sollte nach Branchenangaben jedoch in der Lage sein, einen Innendruck von 10 bis 15 bar auszuhalten. -sus-