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13. Juni 2013

Henkell & Co bilanziert „soliden“ Geschäftsverlauf

 Die zur Oetker-Gruppe gehörende Henkell & Co. Sektkellerei KG, Wiesbaden, hat mit dem neu formierten Geschäftsführungstrio um Geschäftsführungssprecher Dr. Andreas Brokemper (Internationales, Controlling), Eberhard Benz (Produktion, Einkauf) und Frank van Fürden (Verkauf, Marketing, Logistik) am 12. Juni die erste Bilanzpressekonferenz der Nach-Wiegmann-Ära absolviert. Wie dabei verkündet wurde, erzielte die Unternehmensgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 677,6 Mio. Euro. Dies entspricht einem leichten Plus von 0,4% gegenüber dem Vorjahr. Damit hat Henkell seit 2009 beim Umsatz Jahr für Jahr zugelegt. Vom Gesamtumsatz entfallen 326,6 Mio. Euro auf das Inland, 351 Mio. Euro auf das Ausland. Damit verstärkt sich der Internationalisierungstrend der in 90 Ländern aktiven und in 20 Märkten mit eigenen Tochtergesellschaften vertretenen Gruppe. Der Gesamtabsatz, der im Jahr zuvor rückläufig gewesen war, konnte mit +0,4% (auf 238,5 Mio. Flaschen) ebenfalls ein positives Vorzeichen beisteuern. Die Sektsparte legte dabei deutlich zu: um 3,9% auf 157,8 Mio. Flaschen. Der Weinabsatz erhöhte sich um 2% auf 34,5 Mio. Flaschen. Für Absatzverluste sorgte dagegen die Spirituosensparte, die einen Rückgang um 10,9% auf 46,2 Mio. Flaschen verzeichnete. Brokemper führt dies vor allem auf das Auslaufen eines Lohnabfüllungsvertrages im Inland und ein temporäres Spirituosenverkaufsverbot in Tschechien zurück.

Der Absatz der Sektmarke Fürst von Metternich entwickelte sich mit -3,3% auf 6 Mio. Flaschen negativ. Henkell & Co. hatte hier eine Preisanpassung vornehmen müssen. Mionetto hat hingegen den Absatz nach Angaben von Brokemper nahezu verdoppelt. In Deutschland allein wurden 4,7 Mio. Flaschen vermarktet. Großer Wachstumstreiber war dabei der neu eingeführte Premix Il Ugo! Henkell Trocken, der nach Unternehmensangaben meistexportierte Sekt Deutschlands, steigerte den Absatz auf 14,9 Mio. Flaschen (+10,6%). Söhnlein Brillant verlor 10% und erreichte 18,3 Mio. Flaschen. Kupferberg Gold hingegen war mit einem Plus von 22,7% auf 13,7 Mio. Flaschen extrem wachstumsstark.

Die Internationalisierung der Gruppe, die als weltweit einziges Unternehmen alle wichtigen Schaumwein-Versionen von Krimsekt über Prosecco, Sekt, Champagner, Crémant de Loire bis hin zu Cava (J. Hill) aus eigener Produktion anbieten kann, schreitet mit den 2013 umgesetzten Gründungen der Henkell & Co. Distributionstochterunternehmen in Oslo (Nummer 19) und Helsinki (Nummer 20) voran. Im vergangenen Jahrzehnt wuchs der Auslandsumsatz von rund 100 Mio. Euro (2002) auf aktuell 351. Mio. Euro. Die Hälfte der Top-10-Marken des Hauses stammen inzwischen aus den ausländischen Tochterunternehmen. Zu Henkell & Co. gehören 547 Mitarbeiter im Inland (Vorjahr: 547) und 1.493 Mitarbeiter im Ausland (Vorjahr: 1.475). Das Investitionsvolumen für Modernisierungen im abgelaufenen Geschäftsjahr beziffert Brokemper auf 15,6 Mio. Euro. Am Standort Wiesbaden wurden in den vergangenen zwei Jahren allein 24 Mio. Euro in die Gärhalle C, in energetische Sanierungen sowie die behutsame Erneuerung der Schiefer- und Glasdachkonstruktionen des denkmalgeschützten Stammsitzes investiert. Den jährlichen Werbeaufwand beziffert das Unternehmen auf etwa 35. Mio. Euro.

Mit Blick auf die weltweite Konjunktur bezeichnet Brokemper die geplante EU-Regelung zur Begrenzung der Rebflächen („Anbaustopp“) als kontraproduktiv. Hiermit gebe Europa Export-Chancen leichtfertig aus der Hand.