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21. Februar 2013

Letzte Chance für Belvédère?

Nach dem Scheitern der für den 12. Februar vorgesehenen Generalversammlung der hochverschuldeten französischen Wein- und Spirituosengruppe Belvédère wegen Nichterreichens des Abstimmungsquorums hat das zuständige Handelsgericht in Dijon eine außerordentliche Generalversammlung für den 28. Februar anberaumt. Das Quorum ist inzwischen von 25 auf nur noch 20% Aktienbesitz herabgestuft worden. Beobachter sprechen von einer letzten Chance für Belvédère, seine zahlreichen Gläubiger doch noch auf einen neuerlichen Sanierungsplan einschwören zu können. Der sieht neben den Aktiva-Verkäufen vor allem die Umwidmung der Schulden in Aktien vor, um das mit einer Nettoverschuldung in Höhe von 629 Mio. Euro belastete Unternehmen doch noch vor der ansonsten fälligen Liquidierung retten zu können. Die bisher eingegangenen Kaufangebote für die Haupt-Wodka-Marken der Gruppe und den französischen Likörklassiker Marie Brizard haben Presseberichten zufolge nur 154,4 Mio. Euro eingebracht. Das ist deutlich weniger als die Summe, die im August letzten Jahres mit den Gläubigern als Mindestsumme vereinbart wurde. Belvédère hat letztes Jahr 894 Mio. Euro Umsatz gemacht, der Nettoverlust lag bei 55 Mio. Euro. Das Jahresergebnis 2012 ist noch nicht veröffentlicht worden. Das Handelsgericht hat seine nächste, mutmaßlich entscheidende Sitzung, vom 15. Februar auf den 11. März vertagt.