14. Mai 2010
Bernard Magrez auf Imagetour
Die Unternehmensgruppe Bernard Magrez aus Pessac/Bordeaux zählt zu den Big Playern der französischen Weinbranche. Zu dem Unternehmen gehören mittlerweile 35 Weingüter, darunter bekannte Namen aus Bordeaux, aber auch weniger bekannte aus Spanien, Portugal, Uruguay und sogar Japan. Nachdem sich der Vertrieb der Weine über Importeure wie DC Weinimport in der Vergangenheit aus Sicht der Gruppe nicht bewährt hat, setzt sie seit kurzem auf den Vertrieb über regionale Fachgroßhändler und Fachagenturen. Aus diesem Grund fanden vor kurzem Präsentationen der Bernard-Magrez-Weine in Hamburg und Berlin statt.
In Hamburg führte der Exportdirektor für Nordeuropa, Renaud Ruer, durch die Probe. Verkostet wurden insgesamt 15 Weine, angefangen von den preisgünstigen Châteaux Guerry und Perenne über Casa Magrez aus Uruguay, den japanischen Wein Magrez-Aruga Kushu bis hin zu den Topweinen wie Château Pape Clement. Dabei fiel auf, dass Bernard Magrez in allen Preisbereichen attraktive Weine anzubieten hat, die preislich zwischen deutlich unter 10 bis weit über 100 Euro liegen.
Schon bald nach Beginn der Verkostung kam unter den Teilnehmern die Frage auf, bei welchen Weinen der bekannte Önologe Michel Rolland seine Finger im Spiel hatte, denn einige Weine zeigten eine deutliche Rolland-Stilistik: sehr reif und voluminös mit weichen Tanninen. Nach Aussage von Ruer berät Rolland lediglich die Grands Crus, wobei aber erkennbar war, dass auch bei anderen Weinen zumindest seine Stilistik übernommen wurde, wie etwa beim La Passion d’Une Vie 2004 aus den Côtes du Rousillon.
Ebenfalls interessant und für viele der Anwesenden die erste Erfahrung dieser Art war ein Weißwein aus Japan. Der Wein aus dem Hause Magrez-Aruga stammt aus der einheimischen Rebsorte Kushu und soll in Deutschland für knapp über 30 Euro angeboten werden. Er zeigte sich sauber und frisch mit einer tropischen Aromatik und einer angenehmen Säure, wird bei diesem Preis aber nur etwas für echte Fans oder japanische Restaurants sein.
Höhepunkt der Veranstaltung waren die Weißweine der Châteaux Fombrauge (Jahrgang 2007) sowie Pape Clement (Jahrgang 2006), die entgegen der üblichen Reihenfolge erst am Ende verkostet wurden. Beide Weine zeigten eine fast burgundische Stilistik mit perfekten Holzeinsatz und erstaunlichem Tiefgang. -hh-