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12. November 2014

Reh Kendermann wächst

Kein Jahr ist wie das andere“ – zu diesem Fazit ist die Kellerei Reh Kendermann, Bingen, bei der Vorstellung der Zahlen des Geschäftsjahres (Juli 2013 bis einschließlich Juni 2014) gekommen. Das sich seit 2011 in einem Umstrukturierungsprozess befindliche Unternehmen sieht sich durch die Zahlen in der eingeschlagenen Strategie bestätigt: Der Umsatz steigerte sich von 67  Mio. Euro auf über 81 Mio. Euro (Trend zum Vorjahr +21%). Der Absatz wuchs dabei noch stärker als der Umsatz: Hier legte Reh Kendermann mit +23% einen Riesensatz von 39 Mio. Flaschen auf 48 Mio. Flaschen (0,75 l) hin. „Damit liegen wir über den Planzahlen für dieses Jahr“ bestätigten Nikolaus Schritz, Geschäftsführer mit der Verantwortung für Produktion und Vertrieb Export, und Alexander Rittlinger, Leiter Marketing und Vertrieb Inland, gegenüber Medienvertretern.
Dabei hielten sich in der Absatzverteilung der Export (50,5%) und die Inlandsvermarktung  (49,5%) nahezu die Waage. Der Exportabsatz wuchs moderat um 1,2%, im Inland realisierte Reh Kendermann eine Absatzsteigerung von 53%. Zum Gesamtergebnis äußerte sich das Führungsduo nicht explizit - bei gesunkener Artikelzahl und gesunkenen Gesamtkosten ist aber mit einem deutlich verbesserten Ergebnis zu rechnen.
Im weltweiten Geschäft lag die Konzentration auf den Marken Black Tower (Rekordmarke nun: 15,6 Mio. Flaschen Absatz, +11%) und Kendermanns (+10% Absatz. Im Inland waren es insbesondere die Handelsmarken (über die keine Angaben gemacht wurden) und die Premium-Eigenmarken (+40%), die für Dynamik sorgten. Auch bei den Marken Kendermanns (Absatzentwicklung +28%) und Val Duna +3,7% gab es positive Vorzeichen. Leicht eingebüßt hat die im Vertriebsportfolio befindliche australische Marke Lindeman’s (Performance -6%, besser als der Markt für australische Weine).
Für das aktuelle Geschäftsjahr, in dem Nikolaus Schritz (58) nach mehr als 25 Jahren Geschäftsführertätigkeit auf eigenen Wunsch in eine beratende Rolle wechseln wird, erwartet Alexander Rittlinger ein moderates Wachstum und zeigte sich mit der Ernte zufrieden: „Wir rechnen mit guter Qualität. Die Befürchtungen um die Auswirkungen der Kirschessigfliege waren teilweise übertrieben und haben Unruhe in die Handelsgespräche gebracht.“ Nikolaus Schritz sprach in diesem Zusammenhang von einer „durchaus gewollten Intransparenz des Marktes“. Beide gehen davon aus, dass ausreichend Dornfelder im Markt vorhanden sein wird.
Reh Kendermann beschäftigt aktuell 232 Mitarbeiter weltweit, 110 davon in Deutschland. Im vergangenen Jahr habe Reh Kendermann weiter in Qualitätsverbesserung investiert: Neben der Kellerei in Bingen unterhält das Unternehmen eine Traubenannahmestelle in Gau-Bickelheim (Kapazität 7 Mio l, davon 5,1 Mio l Kaltgärung), eine Kellerei in Böchingen (14-15 Mio l Kapazität) und Leiwen (wo die Kapazität verkleinert wurde). „Wir sind damit sehr nah dran an den für uns wichtigen Trauben, näher als andere Kellereien“, unterstrich Nikolaus Schritz die permanenten Investitionen. In diesem Jahr wurde vor allem die Erzeugung qualitativ hochwertiger Süßreserven sichergestellt.  Für den Produktionsverantwortlichen Schritz waren dies seine „letzten Worte“ in dieser Rolle. Er absolvierte seine mutmaßlich letzte Pressekonferenz und schob Rittlinger  mit dem Lob, „einer der Erfolgsfaktoren der Entwicklung des vergangenen Jahres“ zu sein, noch stärker in die Optik der Medien.  Rittlinger wird 2015 neben dem geschäftsführenden Gesellschafter Carl Reh, der die neu zugeschnittenen Verantwortungsbereiche Finanzen & Produktion verantwortet, als Geschäftsführer die Bereiche Vertrieb (In- und Ausland) sowie Marketing übernehmen. -ja-