08. September 2011
Weinexporte gehen zurück
Nicht ganz halten konnten die deutschen Weinexporteure ihren Umsatz
im ersten Halbjahr 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; er sank um 2% auf
174 Mio. Euro, wie Monika Reule während des jüngsten Exportforums des Deutschen
Weininstituts (DWI) in Oppenheim berichtet. Nach Auskunft der
DWI-Geschäftsführerin
verringerte sich dabei allerdings der Absatz um 15% auf
766.000 hl. Vor allem das Geschäft in der Preiseinstiegsstufe sei stark
zurückgegangen. Da deutsche Weine gerade in Großbritannien im Billigsegment gut
vertreten waren, sind die Absatzrückgänge im britischen Markt mit 26% besonders
deutlich. Die Entwicklungen in den einzelnen Exportmärkten verliefen laut Reule
unterschiedlich. Trotz der knappen verfügbaren Mengen nach der kleinen
deutschen Weinernte 2010 konnten in den USA, der Niederlande, in Norwegen,
Kanada, China, Finnland und Dänemark teilweise beachtliche Wertsteigerungen
realisiert werden. Mit fast einem Drittel der exportierten deutschen Weinmenge
ist die USA der wichtigste Exportmarkt Deutschlands. Das stärkste prozentuale
Wachstum meldete die DWI-Chefin für China. Zwar sei das Gesamtvolumen von
20.000 hl noch immer klein, das Umsatzplus von 87% sei aber bemerkenswert, da
fast alle Wein produzierenden Länder sich um den chinesischen Markt bemühen und
in China in Sachen Wein quasi eine Goldgräberstimmung ausgebrochen sei. Reule
kündigte an, im nächsten Jahr die DWI-Aktivitäten in China ausbauen zu wollen.
Bei der Werbung konzentriere sich das DWI nach wie vor auf die Leitrebsorte
Riesling, werde aber auch den Spätburgunder weiter nach vorne schieben und
weitere Rebsorten wie etwa Weißburgunder, Grauburgunder und Silvaner stärker in
die Werbeaktivitäten einbinden. Angesichts knapper Mittel werde sich das DWI
künftig mit zehn Auslandsbüros im Exportmarketing darauf konzentrieren, eine
intensive Imagearbeit für eine höhere Wertschöpfung zu treiben. Im stark
globalisierten Weinmarkt, so Reule, bedürfe es weitergehender Anstrengungen, um
den deutschen Weinexport zu stabilisieren. Wichtig sei darüber hinaus, dass die
diesjährige Ernte mengenmäßig zufriedenstellend ausfalle, um die
Marktbedürfnisse zu erfüllen. -sb-