22. September 2022

Riesling-Lese im Rheingau gestartet

Die Hauptlese des Rieslings, die mit rund 80 Prozent die Profilierungsrebsorte des Rheingaus ist, hat Anfang dieser Woche begonnen. Dies teilte Peter Seyffardt, Präsident des Rheingauer Weinbauverbands e.V. (RWV) auf der diesjährigen Herbstpressekonferenz des Verbands mit. Der Riesling werde aber innerhalb von zwei Wochen aufgrund der voranschreitenden Fäulnis eingeholt sein. Die Lese von Burgunderund anderen Rebsorten sei dagegen mit guter Qualität und Menge weitgehend abgeschlossen. Die Rheingauer Winzer stünden nun vor der Herausforderung, den Grad der Reife gegen den Gesundheitsgrad abzuschätzen, um den geeigneten Lesezeitpunkt festzulegen. „Vor 14 Tagen hätten wir noch eine ganz andere Prognose zum Jahrgang gegeben“, so Seyffardt. Nach der langanhaltenden Trockenheit über den Sommer sei es bisher vor allem ein regnerischer Herbst gewesen. Die seit September herrschenden Niederschläge seien lokal unterschiedlich verteilt und bremsten die Zunahme des Mostgewichtes. Daher blieben die zuvor erwarteten hohen Alkoholgehalte aus. Stattdessen zögen sich die Beeren voll Wasser, was die Erträge steigen und die Botrytis voranschreiten lasse, sagte der Präsident. „Das Jahr hat die Herausforderungen der Zukunft demonstriert. Jetzt wird sich zeigen, wie sich die Moste entwickeln und sich der Jahrgang präsentiert.“ Neben der Lese treibe die Winzer derzeit auch die Kostensteigerung von rund 20 Prozent und die Lieferengpässe beispielsweise bei Flaschen und Verschlüssen um, teilte der Verband mit. -isp-