30. November 2023
Rodungen in Chile?
Großflächige Weinbergsrodungen könnten auch in Chile Realität werden. Das sagt Sebastian Labbé von Viña Santa Rita gegenüber „Drinks Business“. Anders als in Bordeaux, wo die Rodungs-Kampagne eine Rebfläche von 10.000 Hektar betrifft und mit 57 Millionen Euro finanziell unterstützt wird, erhalten die chilenischen Winzer wohl keine Beihilfen. Hintergrund der Erwägungen ist die sinkende Nachfrage im In- und Ausland bei gleichzeitig wachsenden Beständen. Nach Angaben der World Bulk Wine Exhibition sind die chilenischen Fassweinexporte in der ersten Jahreshälfte 2023 um mehr als 25 Prozent zurückgegangen und beliefen sich auf 11,32 Millionen Hektoliter. In Deutschland ist den Importzahlen des Deutschen Weinbauverbands zufolge die Einfuhrmenge nach Deutschland im Zeitraum Mai 2022 bis April 2023 um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen und betrug nunmehr 301.000 Hektoliter. Durch den Nachfrage- Schwund habe man in diesem Jahr vielerorts erst gar keine Trauben gelesen. Dort, wo gelesen wurde, seien die Keller voll, obwohl die nächste Ernte in einigen Monaten bevorsteht. „Wir haben 130.000 Hektar in Chile und ein großer Teil davon wird aus dem Verkehr gezogen werden. Viele von ihnen sind in diesem Jahr nicht bewirtschaftet worden, und sie wurden nur deshalb nicht aus dem Verkehr gezogen, weil das eine Investition erfordert", sagt Labbé gegenüber dem britischen Medium. Die aus Sicht Chiles schwierige Marktlage betreffe vor allem die unteren Preisbereiche. -red-