07. April 2016
RS Rheinhessen Silvaner gehen wieder zu sechst an den Start
Vor 30 Jahren war es gedacht als Startschuss für die Etablierung von Rheinhessen als Qualitätsweinregion – heute sieht es bei der Präsentation der RS-Weine im Ockenheimer Weingut Bungert-Mauer auf den ersten Blick nach einer übersichtlichen Gemeinschaftsaktion aus. Die Vermarktungsorganisation Rheinhessen Wein setzt dennoch auf das RS-Pferd, denn die Qualitäten in den Flaschen der sechs teilnehmenden Betriebe Bungert-Mauer (Ockenheim), Christophorus-Hof (Mainz-Hechtsheim), Escher (Gau-Bischofsheim), Stefan Leber (Mainz-Hechtsheim), Posthof Doll & Göth (Stadecken-Elsheim) sowie Schreiber (Gundheim) sind bei Preisen von 4,50 bis 6 Euro pro Flasche schlichtweg überzeugend. Alle angestellten Weine werden bei der DLG getestet, bevor sie das RS-Siegel tragen dürfen. Von den Weinen aus dem rheinhessischen Gemeinschaftsprogramm, die in der Stilistik zwischen fruchtig-frühlingshaften Typen bis hin zu Kandidaten mit schmelzigen oder kräuterigen Noten changieren (dabei aber immer ein homogen hohes Niveau halten), werden insgesamt rund 30.000 Flaschen gefüllt. Die Weine werden dabei auch bei der Veranstaltung „Silvaner Live“ in der Lokhalle in Mainz, beim großen Festakt zum 200jährigen Jubiläum Rheinhessens, beim Treffen der Great Wine Capitals in der Cité du Vin in Bordeaux und zum Jahresabschluss mit einem eigenen Präsentationstisch im Weinforum Rheinhessen ins Rampenlicht gerückt. Zwar seien die Zeiten vorbei, in denen sechsstellige Absatzvolumina beim Rheinhessen Silvaner erreicht wurden. Aber Silvaner stehe immerhin noch auf 9% der Rebfläche Rheinhessens (ca. 2.300 ha). Dabei werde etwas mehr Silvaner gerodet (90 ha) als gepflanzt, aber 60 ha Neupflanzungen im vergangenen Jahr, seien auch ein Signal, dass viele Winzer im größten Silvaner-Anbaugebiet in den nächsten 30 Jahren auf diese regionale Spezialität setzen werden, erläuterte Bernd Kern, Geschäftsführer des Rheinhessenwein e.V.. Viele der aktuellen „Rheinhessen-Botschafter“ werden ab Hof, aber auch in der regionalen Gastronomie verkauft. Schwächer sehe es derzeit mit der Präsenz im deutschen Fachhandel aus; dort störe manchen Fachhändler das gelbe, um die Jahrtausendwende entwickelte RS-Outfit, das in der Corporate Identity der heute meist komplett durchgestylt auftretenden Erzeugerbetriebe heute mitunter wie ein Fremdkörper wirke. „Es ist in der Diskussion, die Ausstattung zu überarbeiten“, erklärt Kern. -ja-