27. Januar 2022

Tophi beantragt Insolvenz

Das international tätige Wein- und Spirituosenunternehmen Tophi GmbH (Hamburg/Ostrau) hat beim Amtsgericht Hamburg einen Insolvenzantrag eingereicht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter des Betriebs mit 130 Mitarbeitern, mehr als 60 Millionen Jahresumsatz und einem Verkaufsvolumen von rund 80 Millionen Flaschen pro Jahr wurde der Hamburger Rechtsanwalt Dr. Tjark Thies von der Kanzlei Reimer bestellt. Laut einer Meldung des Unternehmens, führt er den Betrieb in enger Abstimmung mit dem Geschäftsführer Maximilian Brandner fort. Die Gehälter der Beschäftigten werden demnach über eine Vorfinanzierung des Insolvenzgelds der Bundesanstalt für Arbeit gesichert. Die wirtschaftliche Schieflage sei eine Folge der globalen Covid-19-Pandemie, so das Unternehmen. So sei die Nachfrage der Gastro- und Eventbranche eingebrochen. Zudem hätten sich Lieferkettenprobleme ergeben. In der Folge hätten Geldinstitute ihre Darlehen gekündigt. Da der Tophi GmbH die Liquidität zur Rückführung des Fremdkapitals fehlte und keine kurzfristige Anschlussfinanzierung möglich war, meldete das Traditionsunternehmen Insolvenz an. Tophi zufolge, wird zurzeit die wirtschaftliche Lage sondiert. Ziel sei eine rasche Sanierung. „Auf Basis der bislang gesichteten Informationen bin ich für die Zukunft dieses im Kern gesunden Unternehmens überaus zuversichtlich“, sagt Thies der Meldung zufolge. Die Corona-Beschränkungen würden hoffentlich bald aufgehoben sein. Danach erwarte die Branche einen großen Nachholbedarf nach öffentlichen Feiern und Veranstaltungen sowie Umsatzsteigerungen von Kneipen, Bars und Clubs. Die Tophi GmbH beliefert nach eigenen Angaben Kunden in 40 Ländern auf sechs Kontinenten. Die Betriebsfläche in Hamburg und Ostrau beträgt 55.000 Quadratmeter. Das Lagervolumen in modernen Edelstahltanks umfasst 6,5 Millionen Liter, die Produktionskapazität rund 100 Millionen Einheiten pro Jahr. -red-