13. Mai 2018
Salon d’Indigènes - im Süden Frankreichs tut sich was
In diesem Jahr hat die Weinmesse Salon d’Indigènes zum zweiten Mal stattgefunden. In der Église des Dominicains in der
Altstadt von Perpignan präsentierten 90 Winzerinnen
und Winzer aus Süd- und Nordkatalonien und der Großregion Occitanie ihre
Naturweine. Der engagierte Jean Lheritier, Professor für Geo-Ökonomie, Dozent
an der École Supérieure du Vin und ehemaliger Vorsitzender von Slow Food
France, bemüht sich seit vielen Jahren um die Pflege indigener Rebsorten und
die Erhaltung der Biodiversität, fördert einen konstruktiven Austausch zwischen
Erzeugern, Vertretern der Weinwirtschaft und Journalisten und ermöglicht es
nicht zuletzt auch Endverbrauchern, ihr Wissen über Naturweine zu erweitern.
Lheritier und sein Team bieten mit ihrem Salon d’Indigènes einen
professionellen Rahmen, der die Aufmerksamkeit eines breiten Publikums auf sich
zieht. Dem Markt bekannte, gut angenommene Weingüter wie Domaine Matassa und
Danjou-Banessy aus dem Roussillon oder Ludovic Engelvin aus dem Département
Gard präsentieren hier Raritäten. Darüber hinaus sind es junge, noch unbekannte
Weingüter, die hier eine berechtige Chance bekommen, ungewöhnlich sein zu
dürfen und ihre Naturweine vorzustellen. Besondere Beachtung erfuhr Pedres
Blanques aus Collioure. Rié und Hirofumi Shoji aus Japan, die einige Jahre bei
Frédéric Cossard in der Bourgogne gearbeitet haben, überzeugten mit ihrem
Grenache Noir von Granit-und Schieferböden. Bemerkenswert waren ebenfalls die
Weine von Clos des Grillons aus dem Gard und Portes Obertes aus Südkatalonien.
Lheritier und das Team des Salon d’Indigènes sind Experten in der Vernetzung
von Händlern, Journalisten, den Winzern und nicht zuletzt den lokalen
Gastronomen. So ist die Weinmesse bereits in ihrer zweiten Ausgabe zu einem
kulturellen, lokalen Magnet geworden. Während der zweitägigen Veranstaltung
konnten Besucher neben den Weinen hervorragende Lebensmittel örtlicher
Produzenten auf einem Markt im Innenhof der Kirche probieren und kaufen. Eine
natürliche Verbindung von Wein und Speisen und das Bewusstsein für gut
gemachtes Handwerk ist den Organisatoren ein Anliegen, das man als gelungen bezeichnen
kann. Das weckt Neugier auf die kommende Ausgabe im nächsten Jahr. -sn-