15. Oktober 2015
Teilnehmerrekord beim Weinfachhändlertag 2015
Spannende Vorträge zu fachhandelsrelevanten Themen, jede Menge
Best-practice-Beispiele und Inspirationen fürs eigene Geschäft, gute
Stimmung, effizientes Networking und ein neuer Teilnehmerrekord. Das war
– auf den Punkt gebracht – der Weinfachhändlertag 2015, den WEIN+MARKT
gemeinsam mit der Hochschule Heilbronn und der Weinakademie Berlin am
12. Oktober am Bildungscampus der Hochschule Heilbronn veranstaltete.
Mit rund 240 Teilnehmern (ca. 30% mehr als im Vorjahr) aus dem gesamten
Bundesgebiet verzeichnete die diesjährige Tagung des deutschen
Weinfachhandels eine Rekordteilnehmerzahl. Damit segelt der
Branchentreff weiter auf Erfolgskurs. Gelobt wurden dabei vor allem die
Mischung und Praxisrelevanz der Themen, die Qualität der Referenten
sowie die professionelle Organisation.
„Ich kann all meinen Kollegen nur dringend empfehlen, an dieser
Veranstaltung teilzunehmen“, erklärte stellvertretend Hendrick
Willenbrock, Weinfachhändler aus Lingen und einer der Referenten auf dem
Weinfachhändlertag. „Das Publikum war sehr hochwertig. Wir konnten
viele Kontakte knüpfen und interessante Gespräche führen. Es war
wunderbar und so effizient wie ein Tag auf der ProWein“, lautete die
Bilanz von Benoît Defranoux, Deutschland-Repräsentant von Bouvet
Ladubay. Das renommierte Schaumweinhaus von der Loire unterstützte den
Fachkongress genauso wie 10 weitere namhafte Sponsoren: GES Sorrentino
(Delmenhorst), Pellegrini (Landau), Schlumberger (Meckenheim), Weinwelt
(Owen), Wein Wolf (Bonn), Vinergie (Düsseldorf), Castel (über LFE,
Köln), die Genossenschaftskellerei Heilbronn, die spanische DO Rueda und
der IT-Spezialist Eurosoft (Beckum). Mit ihrem Engagement
unterstreichen die Sponsoren, dass ihnen die Belange und die Zukunft des
Weinfachhandels am Herzen liegen - und dass sie die Idee dieser Art von
„Familientreffen“ der stationären Weinfachhändler gut finden. Eine
jährliche Plattform, um Anregungen für das Alltagsgeschäft zu sammeln,
sich mit Kollegen auszutauschen, über relevante Themen zu diskutieren
und Networking zu betreiben. Das alles – nicht zuletzt ermöglicht durch
den finanziellen Einsatz der Sponsoren – zu einem konkurrenzlos
günstigen Preis.
Eine wichtige Rolle spielte in diesem Zusammenhang der Vorabend der
Tagung, an dem sich die bereits angereisten Kongressteilnehmer (von
Kiel bis Meersburg) in ungezwungener Atmosphäre im Hotel Mercure,
Heilbronn, zum Essen trafen und dabei ausgesuchte Produkte der Sponsoren
genießen konnten.
Am eigentlichen Kongresstag in der nagelneuen Aula am Bildungscampus der
Hochschule Heilbronn sorgte gleich der Auftakt von Dr. Kai Hudetz für
Aufsehen. Der Geschäftsführer des IFH-Instituts für Handelsforschung,
Köln, beleuchtete die Zukunft des Weinhandels im Online-Zeitalter und
die wichtigsten Trends im E-Commerce. Außerdem zeigte er, wie sich der
stationäre Handel effizient mit E-Commerce verbinden lässt. Dabei
prognostizierte er, dass sich 70% der heutigen stationären Händler neu
erfinden müssen, wenn sie nicht vom Markt verschwinden wollen.
Andererseits geht er davon aus, dass langfristig sogar 90% der reinen
Online-Anbieter die Segel streichen müssen und dass nur wenige
Unternehmen aus dem Bereich überleben werden. Schon heute gehe der mit
Abstand größte Teil des Wachstums im Online-Bereich auf das Konto von
Big Player Amazon, der seit Jahren überproportional zulegen könne.
Aber wer kauft eigentlich Wein im Internet? Wie sieht das
Kundenprofil von Online-Weinkäufern aus? Und warum nutzen sie das World
Wide Web als Einkaufsquelle für Wein? Antworten auf diese Fragen
lieferte Alexander Naghiu von der Hochschule Heilbronn. Er präsentierte
die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, die der Studiengang
Weinbetriebswirtschaft unter rund 1.000 Teilnehmern durchführte.
Von Fachhändlern für Fachhändler lautete die Devise bei den
folgenden beiden Themenblöcken. Zunächst plauderten Guntram Fahrner (Der
Weinlade, Karlsruhe), Andreas Heuer (Weinheuer, Berlin) und Trixi
Bannert (Weinhandel Trixi Bannert, Münster) aus dem Nähkästchen und
erklärten, mit welchen Maßnahmen sie versuchen, Kunden zu gewinnen, zu
begeistern und im Idealfall zu „Botschaftern“ bzw. „Fans“ zu machen.
Der Frage „Ein Händler – mehrere Geschäfte? Ist das
betriebswirtschaftlich sinnvoll?“ widmeten sich Gerd Rindchen
(Rindchen’s Weinkontor; Hamburg, München) und Hendrick Willenbrock
(Willenbrock; Lingen, Nordhorn, Rheine). Darüber hinaus berichtete
Johanna Rimmele über die Erfahrungen mit dem Wein-Pop-Up-Store „¼
Vinoteck“, der im August für vier Wochen in Stuttgart seine Pforten
öffnete. Dabei wurde klar, dass Pop-Up-Stores im Idealfall eine gute
Möglichkeit bieten, mit relativ geringem Kostenrisiko neue Kundenkreise
zu erschließen. Wie Fachhändler selbst zur Marke werden und wie sie sich
im harten Wettbewerbsumfeld mit einem starken Profil ihre Zukunft
sichern können, erläuterte Prof. Dr. Ruth Fleuchaus, Prorektorin der
Hochschule Heilbronn. Mit ihren Vorträgen lieferten die Referenten jede
Menge Anregungen und Diskussionsstoff für die Kommunikationspausen.
Zum Konzept des Weinfachhändlertags gehören auch Beiträge, die den
Teilnehmern den Blick über den Tellerrand der eigenen Branche
ermöglichen. Einen solchen steuerte diesmal der Wirtschaftskabarettist
Otmar Kastner bei, der die Teilnehmer mit seiner intelligent-witzigen,
teilweise bitterbös-satirischen Performance zum Thema „Begeisterung als
Erfolgsfaktor“ emotional auflud – mit dem Ergebnis, dass sich die
Teilnehmer tanzend vom Weinfachhändlertag verabschiedeten. Ein perfekter
Ausklang für eine rundum gelungene Fachveranstaltung.
Und wer den Weinfachhändlertag 2015 verpasst hat, der darf sich auf
die nächste Ausgabe im kommenden Jahr freuen. Die Veranstalter haben
auch für 2016 ein hochkarätiges und kurzweiliges Programm angekündigt.
Save the date: 10. Oktober 2016. -red-