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02. Mai 2024

VDP-Betriebe mit Umsatzminus

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Gesamtsituation konnte das Gros der VDP-Weingüter im Geschäftsjahr 2023 seinen Umsatz annähernd halten oder vermehren. Rund die Hälfte der 200 VDP-Betriebe gab einer Umfrage des Verbands zufolge an, den Umsatz in 2023 gesteigert zu haben. Im Durchschnitt setzte jeder der Betriebe im vergangenen Jahr mit rund 2,3 Millionen Euro allerdings 6 Prozent weniger um als im Vorjahr (2022: 2,45 Mio. Euro). Der Gesamtumsatz aller Weingüter lag bei 460 Millionen Euro nach 489 Millionen in 2022. Dem stand der Verkauf von 39,7 Millionen Flaschen entgegen (2022:
39 Mio. Flaschen), womit der Durchschnittsverkaufspreis je Flasche bei 11,59 Euro (2022: 12,54 Euro) lag und damit im Vorjahresvergleich um fast einen Euro gesunken ist.
 
 
Bei den Endverbraucherpreisen konnten die Prädikatsweingüter in der Einstiegskategorie Gutswein und in der Topkategorie VDP-Großes-Gewächs Preissteigerungen erzielen. Die Durchschnittspreise stiegen hier von 11 auf 11,50 Euro je 0,75-Liter-Flasche (Gutswein) beziehungsweise von 37 auf 40 Euro (VDP-Großes-Gewächs). Die durchschnittlichen Preise für Ortsweine (14 Euro) und Weine aus VDP-Erster-Lage (20 Euro) veränderten sich nicht. Beachtenswert ist aber eine Verschiebung der Absätze von den Guts- zu Ortsweinen. Im Geschäftsjahr 2022 entsprachen noch 63 Prozent der von VDP-Weingütern verkauften Weine der Einstiegskategorie. Im vergangenen Jahr waren es nur 49,5 Prozent. Dafür wuchs der Anteil der Ortsweine von 20 auf 30 Prozent. Die Weine aus Großen Lagen konnten ihren Anteil von 5 auf 9 Prozent fast verdoppeln. Die Erste Lage blieb mit einem kleinen Minus von 12 auf 11,5 Prozent stabil.
 
 
 
 
Der Exportanteil lag mit 27 Prozent wieder auf Vor-Corona-Niveau. Stärkste Exportdestinationen sind Skandinavien (Dänemark, Norwegen, Schweden), die Niederlande und die USA, die aber vom zweiten auf den dritten Platz abrutschten.
 
 
Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Weingüter im VDP und solcher in Umstellung stieg von 76 auf 82, die der biodynamisch arbeitenden fiel von 17 auf 13. 65 Prozent der VDP-Betriebe arbeiten zertifiziert nachhaltig (2022: 43).
 
 
 
Bei den Vertriebskanälen dominiert der Ab-Hof-Verkauf mit 29,5 Prozent des Absatzes.
14 Prozent verkaufen die Betriebe über ihre Online-Shops, der Fachhandel liegt mit
26 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von den direkten Verkäufen an die Gastronomie mit 20 Prozent. Der LEH macht 5,5 Prozent des Absatzes der VDP-Betriebe aus, der Discount 1 Prozent. Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) habe durch den Kaufkraftverlust der Haushalte und die starken Preissteigerungen für Lebensmittel im letzten Jahr Umsatzeinbußen besonders bei Wein hinnehmen müssen, hieß es in der Meldung des Verbands. Jedes vierte VDP-Weingut habe im LEH Absatz verloren, nur 15 Prozent der Betriebe konnten ihren Absatz in diesem Kanal steigern. Das sei nicht zuletzt den regionalen Sortimenten der inhabergeführten Märkte von Rewe, Edeka & Co zu verdanken. -kap-