30. April 2025

VDP-Stelldichein in Mainz

Die 51. Ausgabe der VDP-Weinbörse öffnete am 27. und 28. April ihre Pforten in der Mainzer Rheingoldhalle. Laut offizieller Mitteilung des VDP seien über 3.500 Besucher bei der Veranstaltung gewesen, wobei ein gutes Viertel der Gäste aus dem Ausland gekomnmen sei. 189 der 202 VDP-Mitglieder stellten dem Fachpublikum ihre Kollektionen und den neuen Jahrgang vor, wobei letzterer den Betrieben einiges abverlangte. In seiner Eröffnungsrede sagte VDP-Präsident und Winzer Steffen Christmann: „Der Weinbau steht unter Druck. Die Gesundheitsdebatte hinterlässt ihre Spuren und die allgemeinen Kostensteigerungen in der Produktion machen es für die Winzer zunehmend schwieriger.“ Sollte der geplante Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde ab dem nächsten Jahr eingeführt werden, werde dies in der auf Erntehelfer angewiesenen Branche unweigerlich nochmals zu Preiserhöhungen bei den Weinen führen, zeigte sich Christmann besorgt. Dies sehe er bei der aktuell ohnehin anhaltenden Kaufzurückhaltung als problematisch. Christmann griff in seiner Rede die viel diskutierten negativen Auswirkungen des Weinkonsums auf: „Es ist unbestritten, dass zu viel Alkohol – oder der regelmäßige Konsum – der Gesundheit schaden kann. Wir als Verband nehmen unsere Verantwortung diesbezüglich sehr ernst.“
 
 
 
Im Zuge der Weinbörse hat der VDP außerdem einen Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 2024 veröffentlicht. So hätten die VDP-Weingüter insgesamt 35,7 Mio. Flaschen abgesetzt, was einem Rückgang von 10% gegenüber den 39,7 Mio. Flaschen im Vorjahr entspreche. Der Umsatzrückgang habe 3% auf 446 Mio. Euro betragen, wovon drei Viertel in Deutschland und ein Viertel im Export erzielt worden seien.
 
 
Hinsichtlich der Absatzkanäle im Inland entfielen bei einem statistischen Durchschnitts-Betrieb des Verbands 33% auf die Direktvermarktung, 27% auf den Fachhandel und 17% auf die Gastronomie. Der Absatzanteil der eigenen Online-Shops betrug 11%, 6% der Weine setzte ein Durchschnitts-Betrieb im LEH ab, 5% mit einem externen Onlinehandel sowie laut Verband weniger als 1% im Discount. In der nächsten Ausgabe von WEIN+MARKT berichten wir ausführlich über die Weinbörse und geben dabei Eindrücke von Besuchern und Winzern wieder. -itp/swe-