Facebook   Twitter   Kontakt

26. April 2019

VDP.Die Prädikatsweingüter ziehen positive Bilanz

Die im VDP vertretenen Weingüter haben im Vorfeld der Mainzer Weinbörse ein positives Fazit zum Geschäftsverlauf und dem Jahrgang 2018 gezogen. Der sonnige, sehr trockene 2018er Bilderbuchsommer verlangte von den Winzern viel Sensibilität, um den richtigen Lesezeitpunkt zu bestimmen und die Frische im Wein zu bewahren. Gleichzeitig sollte der qualitativ als sehr gut bezeichnete, aber durch geringe Erntemengen recht rare 2017er Jahrgang in den Markt gebracht werden. Das ist sehr vielen VDP-Betrieben offenbar gut gelungen: 53% berichten in einer verbandsinternen Befragung von gestiegenen Umsätzen, ein weiteres Drittel verbuchte stabile Ergebnisse. Insgesamt erzielten die Verbandsmitglieder im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 4% gegenüber dem Vorjahr. Die 196 VDP-Mitglieder bewirtschaften insgesamt rund 5.000 ha Rebfläche, im Durchschnitt ergibt das eine Betriebsgröße von knapp 26 ha und eine Jahresproduktion von ca. 150.000 Flaschen pro Betrieb. Den durchschnittlichen Umsatz pro Betrieb gibt der Verband mit 1,78 Mio. Euro an.
 
Mittlerweile ist mehr als ein Viertel der VDP-Betriebe ökozertifiziert – deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. In Deutschland insgesamt werden derzeit nur rund 8% der Rebfläche ökologisch bewirtschaftet. Viele der VDP-Betriebe gehen über die EU-Öko-Zertifizierung hinaus: Knapp die Hälfte der ökologisch arbeitenden VDP-Winzer ist Mitglied von Öko-Vereinigungen wie Ecovin und Naturland oder von biodynamischen Verbänden wie Demeter, Respekt oder Renaissance des Appellations. Dreiviertel ihres Umsatzes (Vorjahr: 76%) erwirtschaften die im VDP organisierten Weingüter 2018 übrigens im Inland. 25% (Vorjahr: 24%) wurden im Export realisiert. Rund 80% der VDP-Mitglieder berichten von einer Zunahme des Exportgeschäfts. Der Umsatz im Auslandsgeschäft stieg laut VDP durchschnittlich um 6%. Die Direktvermarktung spielt bei vielen Betrieben nach wie vor eine bedeutende Rolle: Insgesamt 35% erwirtschaften die Winzer mit dem Direktverkauf ab Weingut. Fach- und Lebensmitteleinzelhandel erreichen im Inland eine Größenordnung von etwa 25% des Umsatzes. Zukunftsperspektiven sehen die VDP-Winzer besonders im Onlinehandel, dabei vor allem in ihren eigenen Onlineshops. Die Mehrzahl der Weingüter (57%) berichtet von steigenden Umsätzen in diesem Segment. Sehr positiv bewerten die VDP-Winzer auch den Trend im gehobenen Lebensmitteleinzelhandel, im Weinbereich verstärkt auf das Premiumsegment zu setzen. 100% aller an der Befragung beteiligten VDP-Weingüter verkaufen ihre Weine zudem (u. a.) in Restaurants und Weinbars.
 
Der rechnerische Fasswein-Anteil am Verkaufsmix dürfte im vergangenen Jahr dank der kleinen Ernte 2017 auf rund 13% zurückgegangen sein - wird angesichts der üppigen Erntemenge 2018 im Geschäftsjahr 2019 aber wohl wieder steigen. -ja-