08. Februar 2024
Weinhandel erwartet Stagnation
Laut einer Umfrage unter 957 weltweiten Wein-Importeuren, Großhändlern, Supermarkthändlern, Weinhändlern und Online-Verkaufsspezialisten durch Hopscotch Sopexa, einer internationalen Marketing- und Kommunikationsberatungsagentur im Bereich Lebensmittel und Getränke, blickt der internationale Weinhandel zurzeit pessimistisch auf die kommenden Monate. Etwas Optimismus kommt aber von kleineren Händlern (Verkauf < 10.000 Flaschen/Jahr). 28 Prozent von ihnen erwarten in naher Zukunft sogar ein Umsatzwachstum. Dabei wird vor allem in den USA, Großbritannien und auch in Südkorea E-Commerce immer gebräuchlicher. In den weltweiten Portfolios dominierten der Umfrage zufolge europäische Weine. Frankreich führt und ist in 88 Prozent der Sortimente vertreten, gefolgt von Italien (77 Prozent) und Spanien (72 Prozent). Belgien gilt als besonders experimentierfreudig. Hier spielen Weine aus Argentinien, Chile und Griechenland eine wachsende Rolle. Als Trends identifizierte die Studie Natürlichkeit der Weine (Bio, CO2-Fußabdruck, Nachhaltigkeit), eine ausgeprägte Preissegmentierung – während in China und Südkorea das Weinangebot immer hochwertiger wird, gewinnt beispielsweise in Deutschland und Kanada das Einstiegssegment an Bedeutung – und das Aufkommen neuer Weinangebote, insbesondere von Weinen mit geringem Alkoholgehalt. Für mehr als acht von zehn befragten Fachleuten ist die Authentizität von Wein ein Verkaufsargument. Mehr als die Hälfte der Befragten bescheinigte Produkten französischer Herkunft das beste Image. Sie seien ein Synonym für „Wein für besondere Anlässe“. Spanien und Chile werden am stärksten mit Preisattraktivität verbunden, während Italien durch Innovation und seine Fähigkeit, jüngere Generationen zu erreichen, hervorsticht. Nach Farben liegen bei den beliebten Rotweinregionen vier französische Gebiete an der Spitze: Languedoc, Bordeaux, Burgund und die Rhône. Bei den Weißweinen ist das Loire-Tal führend, dicht gefolgt von Languedoc, Burgund und Marlborough in Neuseeland, das diese Kategorie in China und Südkorea weitgehend dominiert. Bei den Roséweinen ist das Rennen nach der Provence zwischen den Rosés aus dem Languedoc, Italien und Spanien offen. Bei den Schaumweinen sind Cava und Crémant am begehrtesten, noch vor der Champagne. Der Prosecco fällt von Platz zwei im Jahr 2021 auf Platz 4 zurück. Bei den beliebtesten Rebsorten führen internationale Sorten die Rangliste an. Chardonnay, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir führen die Beliebtheit an. Zudem nehme die Attraktivität etwa von Chenin Blanc, Cabernet Franc und Grüner Veltliner rapide zu: Diese Rebsorten erzeugen, der Studie zufolge, frische Weine mit geringerem Alkoholgehalt und passen besonders gut zu den heutigen Verbraucherpräferenzen. Bei den Behältnissen liegt weiterhin die 0,75-Liter-Flasche vorne, wobei es in einigen Ländern (UK, Kanada) eine klare Präferenz für Leichtglas gibt. Drehverschlüssen gehört 61 Prozent der Befragten zufolge ebenfalls die Zukunft, während die Dose auf breiter Front verliert (Im Vergleich zu 2021: USA -18 Prozent, Kanada -19 Prozent, UK -24 Prozent). -red-