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09. September 2021

Weinmanufaktur trotz Einbußen zuversichtlich

Christian Gehring
Trotz coronabedingter Absatz- und Umsatzeinbußen zieht die Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg für das Geschäftsjahr 2019/20 eine positive Bilanz. Das hat die badische Genossenschaft am 8. September in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. „Die Pandemie und der damit verbundene Lockdown erwischten uns alle komplett unvorbereitet. Als regionaler Partner zahlreicher Vereine und der Gastronomie wurde die Weinmanufaktur dadurch anfänglich hart getroffen“, blickt Geschäftsführer Christian Gehring zurück. Durch den Wegfall von Veranstaltungen und die Schließung der Gastronomie sei „plötzlich nahezu die Hälfte des Umsatzes unangekündigt weggebrochen“. Direkt bzw. über die Zusammenarbeit mit Getränkefachgroßhändlern realisiert das Unternehmen im Veranstaltungsbereich und in der Gastronomie laut Gehring normalerweise über 40 % seines Umsatzes. Etwa 30 % gehen auf das Konto des Lebensmitteleinzelhandels, ca. 25 % auf das Geschäft mit Privatkunden. Immerhin gelang es dem Unternehmen, einen Großteil der Umsatzeinbußen aus dem Veranstaltungs- und Gastronomiebereich durch Zuwächse im LEH, im Direktverkauf vor Ort und im Online-Geschäft zu kompensieren. Besonders gut hat sich dabei laut Gehring der Absatz der Produktlinie Glücksfeder entwickelt, deren Verkaufszahlen von zuvor 180.000 auf 260.000 Flaschen kletterten. Tendenz: weiter steigend. Für das Geschäftsjahr 2020/21 rechnet der Geschäftsführer mit einem weiteren Plus auf über 330.000 Flaschen. Mittlerweile wurde die Linie (die mit 8 Stillweinen in der 0,75-l-Flasche startete; UVP: 5,50 Euro) um zwei Schaumweine (Weiß und Rosé) sowie einen alkoholfreien Prickler erweitert. Insgesamt verkaufte die Kooperative, deren Mitglieder ca. 230 ha Rebfläche bewirtschaften, laut Gehring im Geschäftsjahr 2019/20 rund 1,6 Mio. l Wein und Sekt und erzielte damit einen Umsatz von etwa 5,4 Mio. Euro. Das waren ca. 10 % weniger als im Jahr davor (6,028 Mio. Euro).
 
Aufgrund des aktuellen, positiven Geschäftsverlaufs zeigt sich der Geschäftsführer zuversichtlich, den Umsatz im Geschäftsjahr 2020/21 auf rund 5,8 Mio. Euro und im Jahr darauf wieder auf über 6 Mio. Euro steigern zu können. Er geht dabei davon aus, dass sich das Geschäft weiter von der Literflasche auf die 0,75-l-Flasche verlagern wird. In den vergangenen fünf Jahren ist der Anteil der Literware bereits von 60 auf 30 % geschrumpft. Weniger optimistisch ist er mit Blick auf die Ernte 2021. „Nach Frost, Hagel und einer dauerhaft feuchten Witterung haben wir Anlagen mit vollem Behang bis zu Totalausfall. Insgesamt werden wir mit der Erntemenge 2021 deutlich unter einem Normaljahr liegen. Entsprechend werden wir zum Ausgleich der schwachen Ernte und zur Kompensation von gestiegenen Rohstoffpreisen um Preissteigerungen nicht umhinkommen“, erklärt Gehring. -wer-