07. September 2023
WG Heilbronn optimistisch
Zuversichtlich in schwierigen Zeiten zeigten sich
die Verantwortlichen der Genossenschaftskellerei Heilbronn eG anlässlich der Pressekonferenz zur 50. Generalversammlung der
Württemberger Genossenschaft. Geschäftsführer Rainer Weber nannte das Geschäftsjahr 2022 „herausfordernd“, bezeichnete die
Verkaufserlöse in Höhe von 27,702 Millionen
Euro (Vorjahr: 27,617 Mio. Euro) aber in
Anbetracht der Marktsituation als zufriedenstellend. In einem rückläufigen Markt, der
Weber zufolge im Volumen insgesamt acht
Prozent und bei deutschen Weinen sogar
11,4 Prozent verloren habe, sei ein Rückgang
der eigenen Absätze um 3,67 Prozent auf
8,81 Millionen Liter noch vertretbar. Nach den
unkalkulierbaren Corona-Jahren hätten sich
im Jahr 2022 alle Absatzkanäle positiv entwickelt, außer dem Lebensmitteleinzelhandel,
der vollständig über die Württembergische
Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG)
in Möglingen bei Stuttgart mit Heilbronner
Weinen bedient wird. In diesem Kanal habe
sich die Kaufzurückhaltung der Konsumenten bei Wein besonders deutlich bemerkbar
gemacht. Diese Tendenz habe sich auch
im Jahr 2023 fortgesetzt. So hätten sich die
Absatzkanäle Fachhandel, Firmenkunden
und Vereine/Veranstaltungen weiter sehr gut
entwickelt. Das Geschäft mit Privatkunden
und der Absatz an die eigenen Mitglieder
seien weiterhin stabil. Das Glühweingeschäft bewege sich mittlerweile in einem
„hohen sechsstelligen Bereich“, ebenso wie
die alkoholfreien Produkte, die jedes Jahr
ein Wachstum verzeichnen konnten. Der
Geschäftsbereich Rebschule erfreue sich
ebenfalls guter Nachfrage – vor allem die
neuen widerstandsfähigen Sorten würden
sich in Skandinavien sehr gut verkaufen.
Vorstandsvorsitzender Justin Kircher gab
zu bedenken, dass die Leistungen einer Genossenschaft an den jährlichen Auszahlungen an ihre Mitglieder gemessen
werden. Diese kommen ausschließlich aus
den erwirtschafteten Überschüssen. Derzeit
würden aber die auf breiter Front gestiegenen Kosten die steigenden Erlöse und
damit die geplanten Erhöhungen der Traubengeldzahlungen auffressen. Die eigenen
Preiserhöhungen seien zu spät gekommen
und nicht ausreichend gewesen, um die
Kostensteigerungen auszugleichen. Gleichwohl habe man den Durchschnittserlös pro
Liter um 4,5 Prozent auf 3,38 Euro steigern
können. Dennoch zeigt sich Kircher zuversichtlich, dass die Herausforderungen der
heutigen Zeit bewältigt werden können. -he-