17. Juli 2025

Zollschranken beunruhigen Verbände

Der aktuelle Stand der Zollverhandlungen zwischen den USA und der Europäischen Union zieht verbandsseitig besorgte Reaktionen nach sich. Demnach gelten Zölle auf Weine in Höhe von 17% als wahrscheinlich. Für Unmut sorgt der Umstand, dass andere Warengruppen davon ausgeschlossen sind. „Die Entscheidung der EU-Kommission, Weine von der Liste der Waren, die in das Abkommen mit den USA einbezogen werden sollen, auszuschließen, ist ein schwerer Schlag für die Deutsche und Europäische Weinbranche“, sagt Christian Schwörer, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Weinexporteure (VDW) in einer Pressemitteilung. Der VDW fordert daher die EU-Kommission auf, Wein und aromatisierte Weinerzeugnisse als integralen Bestandteil der Verhandlungen mit der US-Regierung beizubehalten. Schließlich sei der US-Markt mit einem Exportanteil von 27% nach Wert und 21% nach Menge das wichtigste Exportziel für Weine aus der EU. Sowohl der VDW als auch der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) geben zu bedenken, dass die europäischen Weinexporte der US-Wirtschaft nicht schaden, sondern nützen, was am dreistufigen Vertriebssystem in den USA liege (three-tier-system), das wiederum Wertschöpfung generiert. „Das sogenannte Handelsdefizit im Weinsektor ist in Wahrheit eine bedeutende Wertschöpfungsquelle für amerikanische Unternehmen, die durch Zölle empfindlich beeinträchtigt würde. Zudem sind die USA kein Selbstversorger im Bereich Wein und strukturell auf Importe angewiesen“, teilt der VDP in einem Schreiben an die EU-Kommission mit. Die Verbände setzen sich daher dafür ein, dass Wein als strategisches Produkt betrachtet wird und von den Zöllen ausgenommen wird. -red-