27. März 2025
Zukunftssorten legen um 10% zu
Die deutsche Rebfläche mit neuen, robusten Rebsorten wuchs 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 10% auf 3.500 ha an. Damit liegt ihr Anteil an der Gesamtrebfläche in Deutschland bei 3,5%, wie das Deutsche Weininstitut auf Basis der Rebflächenstatistik des Statistischen Bundesamts (Destatis) mitteilt. Die bundesweite Rebfläche belief sich 2024 auf insgesamt 103.295 ha. Der Rückgang um 392 ha bzw. 0,4% zum Vorjahr ist nach DWI-Angaben der erste Flächenrückgang seit der Genehmigung von Neuanpflanzungen 2016. Dafür verantwortlich sind vor allem die Verluste in Baden (-225 ha) und Württemberg (-213 ha), auch an der Mosel (-95 ha) und in Franken (-45 ha) nahm die Rebfläche ab. Gegen den Trend gab es Zuwachs in Rheinhessen: Die Fläche des größten deutschen Anbaugebiets wuchs um 171 ha auf 27.671 ha an. 2024 waren 69,1% der deutschen Rebfläche mit Weißweinsorten bestockt. Die Anbaufläche von Rotweinsorten ging um 438 ha zurück. Von allen Sorten legte Souvignier Gris am meisten zu: Diese Zukunftssorte verzeichnete ein Plus von 208 ha bzw. +54% und nimmt nun 596 ha Rebfläche in Deutschland ein. Bei den neuen Rebsorten rangiert sie nach wie vor hinter dem Regent (1.525 ha, -2,6% im Vergleich zu 2023) und vor Cabernet Blanc (335 ha, +9,5%).
Zuwächse bei den konventionellen Rebsorten gab es außerdem bei Chardonnay (+138 ha), Weißburgunder (+44 ha), Grauburgunder (+32 ha) und Sauvignon Blanc (+52 ha). Entgegen den rückläufigen Rotweinsorten konnten die internationalen Rebsorten Merlot (+30 ha) und Cabernet Sauvignon (+14 ha) ebenso zulegen wie die blauen Zukunftssorten Pinotin (+9 ha) und Cabernet Cortis (+9 ha). „Die Zuwächse bei den neuen robusten Rebsorten sowie bei den südländischen Sorten im Rotweinbereich zeigen, dass sich die deutschen Winzerinnen und Winzer zunehmend auf die Herausforderungen des Klimawandels einstellen“, sagte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Zudem gab das DWI bekannt, dass 2023 die ökologisch bewirtschaftete Rebfläche in Deutschland nach einer Erhebung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) um 1.500 ha im Vergleich zum Vorjahr auf 15.300 ha zunahm. Damit lag der Anteil von Ökoweinbau an der deutschen Gesamtfläche 2023 bei rund 15%. -isp-