24. Juli 2025
Zulassung für Kaliumphosphonat unwahrscheinlicher
Am 22. Juli gab die Expertengruppe für technische Beratung im Bereich des ökologischen Landbaus (EGTOP) in einem Bericht bekannt, dass sie sich mehrheitlich gegen den Einsatz von Kaliumphosphonat im ökologischen Weinbau aussprechen. Die Sachverständigen führen an, dass durch eine Genehmigung Unsicherheiten bezüglich des Einsatzes von nicht erlaubten Pflanzenschutzmitteln (z.B. Fosetyl-Aluminium) entstehen würden. Eine Minderheit der Gruppe wies dagegen auf den wirksamen Einsatz des natürlichen Produkts hin. Deutschland hatte sich zuvor für eine Zulassung stark gemacht. Öko-Winzern stünde damit speziell in Jahren wie 2016 oder 2021 eine dringend benötigte Alternative zu Kupfer in der Peronospora-Bekämpfung zur Verfügung. Die EU-Kommission hat trotz der EGTOP-Empfehlung die Möglichkeit, den Einsatz über einen delegierten Rechtsakt zur EU-Ökoverordnung zuzulassen. Dies scheint aufgrund der Mehrheitsempfehlung aber fraglich. Für Christine Schneider, parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Gruppe
und weinbaupolitische Sprecherin in Brüssel, ist die Entscheidung der EGTOP nicht nachvollziehbar: „Statt sich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren, wird an überholten Argumenten festgehalten. Neue Studien zeigen klar, dass Kaliumphosphonat unter kontrollierten Bedingungen rückstandsfrei und im Einklang mit den Öko-Prinzipien eingesetzt werden kann. Die Naturstofflichkeit ist belegt – eine sachliche Neubewertung ist überfällig.“ -red-