02. März 2015

2012 Würzburger Abtsleite Traminer Erste Lage Trocken

2012 Würzburger Abtsleite Traminer Erste Lage trocken


20 Euro

    Auch wenn man beruflich sehr viel Wein aus aller Herren Länder probiert, passiert es nur sehr selten, dass ein Wein alle sieben Sinne in Aufregung versetzt. Der Griff zum Glas mit diesem Traminer war einer dieser seltenen Momente. Der Nase strömt ein Aromen-Tsunami entgegen, der einen unwiderstehlich ins Glas zieht. Minutenlang lassen sich die verschiedensten Düfte von Früchten, Blüten und ätherischen Ölen identifizieren, unter denen neben reinem Rosenwasser sogar Ingwer deutlich wahrnehmbar ist. Im Mund gelingt es nur mit größter Konzentration, ein gutes Stück in die unendlichen Tiefen dieses Weins vorzudringen. Ein großartiges Meisterstück!    

Weingut Juliusspital
Außergewöhnliches Meisterstück
Das Weingut Juliusspital in Würzburg gilt als Spezialist für Silvaner. Über 40% der Ertragsrebfläche des fränkischen Traditionsbetriebs sind mit der Sorte bestockt. Insgesamt verfügt das Weingut über 174 ha Rebfläche, von denen rund 140 ha unter Ertrag stehen. Riesling spielt dort ebenfalls eine wichtige Rolle. „Wir verspüren aber auch eine wachsende Nachfrage nach Grauburgunder, Weißburgunder und Aromasorten wie Bacchus oder Scheurebe“, erklärt Verkaufsleiterin Kordula Geier. Zum Sortiment des Hauses gehören darüber hinaus einige beachtliche Spezialitäten wie der Traminer aus der Ersten Lage Würzburger Abtsleite, der nur in Ausnahmejahren (wie 2004 und 2007) erzeugt wird – und das nur in limitierten Mengen, denn das Juliusspital bewirtschaftet in der Lage nur 25 Ar Traminer. Nach längerer Abstinenz hat das Unternehmen vom Jahrgang 2012 wieder ein paar Flaschen produziert (rund 550). Zielgruppe: In erster Linie Weinfreaks, die etwas Spezielles suchen. „Wir wollen damit zeigen, wozu die alte Traubensorte Traminer fähig ist“, sagt Geier. Der Wein (Ertrag: 22 hl/ha) wurde rund zwei Monate im Barrique vergoren und blieb dann bis November 2013 auf seiner Feinhefe im Barrique liegen. Herausgekommen ist ein wirklich außergewöhnlicher Wein. Nur schade, dass es davon nicht ein paar Fläschchen mehr gibt. Wer den Traminer mit seinen üppigen Aromen kennenlernen möchte, der sollte am Stand des Juliusspitals auf der kommenden ProWein (Halle 6 B106) vorbeischauen. Dort wollen die Würzburger Kostproben der raren Spezialität kredenzen.