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MESSEN64 WEIN+MARKT 3|2025Innerhalb von vier Jahren mehr als halbiertAnteil am Gesamtimport*: Menge 1,8%, Wert 2,4%Durchschnittswert*: 263 Euro/hl*Vorl%u00e4ufige Zahlen f%u00fcr den 12-Monats-Zeitraum Dezember 2023 bis November 20242019 2020 2021 2022 2023 2024* 405.000 255.000 234.000 454.000 93.000 74.000 61.000 89.000 511.000 92.000 407.000 85.000 Quelle: Deutscher Weinbauverband, Statistisches Bundesamt Die Importkurve der US-amerikanischen Weine (die hierzulande fast komplett von kalifornischen Gew%u00e4chsen repr%u00e4sentiert werden) zeigte bereits in den zur%u00fcckliegenden Jahren nach unten. Und im 12-Monats-Zeitraum bis November 2024 setzt sich die Talfahrt fort. Die Einfuhrmenge schrumpfte erneut drastisch: um 16,2% auf nur noch 23,4 Mio. l. Seit 2020 hat sich die Importmenge damit mehr als halbiert. Erschwerend kommt hinzu, dass zuletzt der Wert der Importe aus den Staaten sogar noch kr%u00e4ftiger br%u00f6ckelte: um 21,6%. Dadurch sackte der Durchschnittswert von zuvor 281 auf 263 Euro/hl ab. -werWEINIMPORTE AUS DEN USAMenge in HektoliterWert in 1.000 EuroDurchschnittlich 22% Umsatzwachstum verzeichnete 2024 das oberste Viertel der Premium-Weinkellereien in Kalifornien. Das schw%u00e4chste Viertel der Produzenten meldete hingegen einen Umsatzr%u00fcckgang von 16%. Unter den acht gr%u00f6%u00dften Betrieben der USA (Gallo, The Wine Group, Constellation Brands, Trinchero Wine Group, Delicato Family, Deutsch Family, Ste. Michelle Wine Estates, Jackson Family) lag die durchschnittliche Umsatzperformance laut des aktuellen Silicon-Valley-Bank-Reports zuletzt bei -3,9%. In Kalifornien wurde %u00fcberdies 2024 die kleinste Ernte seit 2004 eingefahren: 2,84 Mio. t Trauben kamen im vergangenen Jahr zusammen, 2023 waren es 3,7 Mio.%u00a0t. Das geht aus dem Erntereport des California Agricultural Statistics Service hervor. Die ersten Sch%u00e4tzungen waren f%u00fcr das Jahr 2024 noch von 3,2%u00a0Mio. t ausgegangen %u2013 die Erzeuger d%u00fcrften viele Trauben einfach h%u00e4ngen gelassen haben. Mit mehr als 245.000 ha Rebfl%u00e4che stemmen die Erzeuger Kaliforniens gut 80% der gesamten US-Weinproduktion.In der %u00d6ffentlichkeit forderten einige Branchenexperten rund 20.000 ha Weinbergs-Rodungen und einen Neuanpflanzungsstopp in Kalifornien, um mehr Balance zwischen Nachfrage und Angebot zu erreichen. Die Feuersbr%u00fcnste im Gro%u00dfraum Los Angeles im Januar 2025 haben laut aktuellen Berichten bislang nur marginalen Einfluss auf die kalifornische Weinbranche gehabt.Der Trump-FaktorSteigende Exportanstrengungen waren in den vergangenen Jahren kein gro%u00dfes Thema f%u00fcr US-Weinproduzenten. Im Zeitraum 2015 bis 2024 entwickelte sich der Wert der Weinausfuhren von 1,6 Mrd. US-Dollar (2015) auf etwa 1,24 Mrd. US-Dollar (2024) zur%u00fcck, mit einer negativen durchschnittlichen j%u00e4hrlichen Entwicklungsrate (CAGR) von -2,51%. Da die Weinindustrie weniger exportiert und US-Kunden zuletzt anteilig mehr Wein aus dem Inland konsumierten, werden sich die angedrohten Z%u00f6lle f%u00fcr die US-Branche selbst eher positiv auswirken. Obwohl beispielsweise f%u00fcnf der sechs meistverkauften Weine in Kanada (dem bedeutendsten Exportmarkt) aus den USA stammen, ist die Gesamtbedeutung der Exporte gering. Die Alkoholmonopole der kanadischen Provinzen beispielsweise k%u00f6nnten rund 12% ihrer Regalfl%u00e4chen neu besetzen, um sich gegen Trump-Z%u00f6lle zu wappnen, aber dadurch nur 1,1% der gesamten US-Weinproduktion mit Gegenma%u00dfnahmen blockieren. Die gesamten US-Exporte in die EU sind mit 167,79%u00a0 Mio. US-Dollar kaum gr%u00f6%u00dfer als die Exporte allein ins Vereinte K%u00f6nigreich (163,81 Mio. US-Dollar) nach dem Brexit. Gr%u00f6%u00dfere Sorgen machen den Winzern eher die drohende Ausweisung und Blockade ihrer mexikanischen Erntehelfer. -jaR%u00fcckzug auf den Inlandsmarkt?Hier entsteht einer der Kultweine Kaliforniens: Opus One.