16. November 2009
Eichelmann 2010
Der im Mondo-Verlag, Heidelberg, herausgegebene „Eichelmann“ erscheint in diesem Jahr zum zehnten Mal und ist neben dem Gault Millau ein sehr zuverlässiges Nachschlagewerk in Sachen deutsche Weine. Die im November 2009 erschienene Ausgabe „Eichelmann 2010“ kommt mit einem „Lebendgewicht“ von 1,5 kg wesentlich schwerer und voluminöser als der Vorgängerband daher und liefert auf 1.088 Seiten eine geballte Ladung an Informationen rund um die deutschen Weinerzeuger: Vorgestellt werden – in alphabetischer Ordnung - 949 Weingüter sowie insgesamt 10.081 Weine. Die Jubiläumsausgabe wurde stark überarbeitet: Typografie und Design wurden erneuert, doch nicht immer wurde die Lesbarkeit dadurch gesteigert. Auch die Texte wurden gründlich überarbeitet. Weitere Neuerungen sind ein Register mit 1.100 Lagen, denen die Erzeuger zugeordnet sind, sowie ein ausführliche Betrachtung des Themas „Großes Gewächs“. Der sprichwörtliche „eilige Leser“ findet im Anhang wie gehabt verschiedene Listen mit „Schnäppchen“ und den besten Weinen nach Rebsorten geordnet. Autor Gerhard Eichelmann hat ebenfalls wieder seine „Weingüter des Jahres“ ausgewählt: Weingut Wittmann (beste Weißweinkollektion), Weingut Franz Keller (beste Rotweinkollektion) und Weingut Horst Sauer (beste edelsüße Kollektion). Aufsteiger des Jahres wurde das Wein- und Sektgut Raumland aus Rheinhessen. Zum Jubiläum wurde auch ein Spezialpreis für den besten Rotwein des Jahrgangs 1998 ausgelobt, der dem Pfälzer Weingut Siegrist für seinen Spätburgunder*** verliehen wurde.
Alles in allem ein sehr ausführlicher und seriöser Wegweiser zu den deutschen Winzern und Weinen. Doch angesichts der um sich greifenden Ranking-Müdigkeit der Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber muss gefragt werden, ob das immerwährende Wachsen und Bewerten auch im Bereich der Weinguides noch zeitgemäß ist.
Eichelmann 2010, Deutschlands Weine, 949 Weingüter und 10.081 Weine, Mondo Heidelberg, 29,90 Euro