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08. Juni 2011

Über das Trinken




Alkohol in seinen verschiedenen Formen gilt in Europa als Kulturgut und ist Standard. Keine Feier ohne Wein, Bier oder Sekt. Trinken in Gesellschaft – egal ob beim Rendezvous, beim Kegeln oder bei einem Geschäftsessen - ist quasi ein Muss. Der Wein wird stets gelobt wegen seiner anregenden, Geist und Sinne beflügelnden Wirkung, Schnäpse werden als „eau de vie“, also als Wasser des Lebens, apostrophiert. Die Schattenseite der alkoholischen Getränke, der Rausch, wird bei diesen Elogen stets ausgeblendet, kaum ein Autor, der sich dem Alkohol als Gift widmet, ausgenommen Mediziner und Suchtexperten, die sich von Berufs und Amts wegen um die Volksgesundheit kümmern.
Diese Lücke hat der Journalist Peter Richter geschlossen. In seinem im März 2011 erschienenen Buch „Über das Trinken“ widmet er sich der Widersprüchlichkeit unserer Gesellschaft, in der alkoholische Getränke allgegenwärtig sind, aber auch stets in der Kritik stehen. In einer kultur- und geistesgeschichtlichen Tour d’Horizon verfolgt er die Einstellung zum Trinken von der griechischen und römischen Antike bis in die heutige Zeit, um am Ende des Buches zu verkünden: „Rettet den Rausch!“ Ein ebenso brillantes wie amüsantes Buch, dessen Lektüre süchtig machen kann ...
 
Peter Richter, Über das Trinken, Goldmann Verlag, ISBN 978-3-442-31202-3, 12,99 Euro
 
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