04. November 2016
04. November 2016
2014 Philipp Bassler Spätburgunder
88 Punkte
Manchmal merkt man es einem Wein direkt an, dass sehr viel Arbeit drinsteckt. In diesem Spätburgunder wurde die Sortenart sehr schön herausgearbeitet. Der Holzeinsatz ist deutlich, ergibt aber mit der kräftigen Struktur des Weins das sehr stimmige Gesamtbild eines Spitzenweins, der die Bezeichnung Visitenkarte des Betriebs wahrlich verdient.Klaus Herrmann
WG Weinbiet – Philipp Bassler - Charakterköpfe gefragt
Die Geschichte der Winzergenossenschaft Weinbiet begann 1902 mit der
Gründung des Winzervereins Mußbach. Der Namenspate für „Weinbiet“
ist der gleichnamige 554 m hohe Pfälzerwald-Berg bei Neustadt/Weinstraße,
in dessen Regenschatten die 325 ha Weinberge der 70 aktiven Mitglieder geschützt
liegen. Die in dem zu Neustadt gehörenden Stadtteil Mußbach ansässige
pfälzische Genossenschaft gehört mit 3 Mio. l Produktionsvolumen zwar
nicht zu den Boutique-Betrieben. Aber die unter dem Namen Edition Philipp
Bassler offerierten Tropfen spielen in dieser Liga: Gerade einmal 30.000 Flaschen
umfasst diese explizit als Spitze der Qualitätspyramide konzipierte Linie.
Ab dem aktuellen Jahrgang tragen die Etiketten das Konterfei von Philipp
Bassler. Er war einer der Gründer von 1902 und der wohl profilierteste Qualitätspionier
dieser Generation.
Bastian Klohr, seit 2014 geschäftsführender Vorstand des Unternehmens,
hat aber nicht nur die Etiketten überarbeiten lassen. „Für diese Weine verwenden
wir nur die besten Parzellen, ausgewählte Winzer werden intensiv betreut,
damit der erhöhte Aufwand – in einem Boniturprogramm belohnt – auch optimal
umgesetzt wird“, erklärt Klohr. Der von uns ausgeguckte 2014er Spätburgunder
stammt dabei sogar aus einer einzigen Lage und von einem einzigen
Winzer, nämlich von Christian Schmitt, dem stellvertretenden Vorsitzenden
der WG Weinbiet. Das Unternehmen möchte sich allerdings laut Klohr die
Möglichkeit offenlassen, wirklich nur die besten Weine für die Linie abzufüllen,
und schreibt daher keine Einzellage drauf. Die Trauben wurden halbiert, Bodenbearbeitung
und Laubwandmanagement umgestellt, um den Ertrag von
etwa 3.000 kg aus der 0,5 ha umfassenden Parzelle in der gewünschten Reife
hereinholen zu können. Die WG Weinbiet wird das neue Label zukünftig auch
nutzen, um besondere weinbauliche und önologische Projekte vorzustellen. Jan Bertram