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05. Januar 2021

Aus regionalem Streuobst

JB Apfelwein Streuobst 2019

89 Punkte


    

Apfelwein mit Jahrgang steht auf unserem Bewertungsbogen. Aha! Erst einmal einschenken. Und dann: Klar und goldgelb leuchtend strahlt er uns an. Wow! So einen herrlichen, frischen, sauberen Apfelduft hatte ich schon lange nicht mehr im Glas. Auch am Gaumen macht er mit purer Frucht und Frische sehr viel Spaß. Hier wurde Streuobst im wahrsten und besten Sinne veredelt.
    

JB Apfelwein - Aus regionalem Streuobst
 
Immer wieder landen bei uns Verkostungsmuster von Produkten, die nicht aus Weintrauben hergestellt werden, die aber durchaus interessante Sortimentsergänzungen für Fachhändler sein können – insbesondere für solche, deren Kunden gern individuelle Kreszenzen erstehen und dafür auch bereitwillig etwas tiefer in die Tasche greifen. Ein Beispiel dafür ist der Apfelwein Streuobst 2019 der Janus Becker Verkaufsförderungsgesellschaft aus Frankfurt am Main, auf dessen Frontetikett groß und plakativ das Kürzel „JB“ prangt. Jens Becker ist das Gesicht des Unternehmens. Er erzeugt seinen Apfelwein nach eigenen Angaben in Eigenregie, zusammen mit ein paar Aushilfskräften und einem Kellermeister, der für ihn auf Honorarbasis arbeitet. Er hat zwei Produktionsstätten: eine im heimischen Garten und eine in einer Apfelweinkelterei (wo er sich eingemietet hat). „Ich verwende für meine Apfelweine ausschließlich Obst aus der Region“, erklärt der gelernte Hotelfachmann. Seine Kreation Streuobst 2019 ist eine Cuvée aus Sorten von 85 Jahre alten Bäumen, Rote Sternrenette, Schöner von Boskoop, Kaiser Wilhelm Renette, Rheinischer Bohnapfel, Holzapfel sowie einem sortenreinen, restsüß ausgebauten Apfelwein aus der Sorte Goldparmaene (letzterer soll für die Fruchtigkeit sorgen). Das Vermählen verschiedener Sorten erhöht nicht nur die aromatische Komplexität, sondern hat auch ganz praktische Vorteile: Es ermöglicht Becker mehr Spielraum in Jahren, in denen die Erntemenge bzw. Qualität bei bestimmten einzelnen Sorten nicht wie gewünscht ausfällt. Die jährliche Produktionsmenge seines Streuobst-Apfelweins ist überschaubar: Sie liegt bei 5.000 bis 6.000 Litern. Die technischen Daten: 7 g/l Säure, 14 g/l Restzucker und 8 % vol. Alkohol Becker betreibt in der Mainmetropole übrigens auch eine Apfelweinhandlung, in der er auch die Kreationen von anderen Produzenten offeriert – „allerdings keine Industrieware“, wie er betont. Er möchte vielmehr „den Familien- und Kleinkeltereien sowie Manufakturen eine Plattform bieten“ und dabei Apfelweine ins Rampenlicht rücken, „die mit ihrer besonderen Art auch Nichtapfelweintrinker erreichen können“. Seine Vision: Das angestaubte Image auflösen und neue Zielgruppen erschließen.