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05. Januar 2021

Top-Syrah aus dem Markgräflerland

2018 Römerberg Syrah

91 Punkte


    Das Schönste an Blindverkostungen sind die Überraschungen, die man erleben kann. Auf unserem Bewertungsbogen steht Syrah 2018 – sonst nichts. Ich bin ein Fan der großen Weine von der Rhône und freue mich. Tiefdunkle Farbe, reiner, vielschichtiger Duft, Syrah in reinster Form. Sehr gute Holzarbeit. Die Säure überrascht, zumal die Tannine sehr reif wirken. Insgesamt wirkt er sehr jugendlich. Ein ganz außergewöhnlicher Wein, sehr konzentriert, hat von allem viel! Aber irgendetwas stimmt damit nicht – im positiven Sinne. Das erfahre ich erst, als wir die Hüllen abnehmen. Er stammt nicht von der Rhône, sondern aus dem Markgräflerland.    

„Ich finde, bei uns im Markgräflerland gibt es – was die klimatischen Bedingungen und die Böden angeht – extrem gute Voraussetzungen für Syrah. Deshalb können wir daraus bessere Weine erzeugen als unsere Kollegen in vielen anderen Regionen.“ Diese selbstbewusste Meinung vertritt Alexander Ultes, Vertriebsleiter des Weinguts Julius Zotz aus Heitersheim (Baden). „Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren vermehrt Syrah angepflanzt und werden das auch in Zukunft tun – unter anderem, um im Rotweinbereich eine Alternative zu Spätburgunder bieten zu können“, erklärt Ultes. Mittlerweile baut das Weingut die Sorte auf knapp 1,5 ha an. Gemessen an der Gesamtrebfläche des Betriebs (um die 100 ha), ist das zwar nur ein kleiner Teil. „Aber wir wollen demonstrieren, dass wir nicht nur mit Gutedel und den Burgundersorten punkten können“, kommentiert der Vertriebsleiter. Verblüffend gelungen ist dem Unternehmen das mit dem trocken ausgebauten 2018er Syrah aus der Lage Badenweiler Römerberg. Dort hat das Unternehmen vor zwei Jahren einige Weinberge hinzugenommen, u. a. eine nach Süden ausgerichtete, steile Parzelle, die mit etwa 20 Jahre alten Syrah-Reben bestockt ist. Von dort stammen die Trauben für die neue Kreation. Laut Ultes wurde der Ertrag für den außergewöhnlichen Rotwein massiv reduziert (auf unter 40 hl/ha), die Gärung mittels Kühlung gezügelt. Danach ruhte der Wein für ein gutes Jahr in Barriques (überwiegend neues Holz) und danach noch einige Monate auf der Flasche. Seit Anfang Dezember ist er bei den Handelspartnern des Hauses im Verkauf. Die Produktion ist imitiert auf knapp 3.000 Flaschen, der Preis für Wiederverkäufer beträgt 15 Euro. Damit gehört der Römerberg Syrah zur Spitze des Zotz-Sortiments – neben einigen weiteren ebenfalls beachtlichen Neuzugängen wie dem ungemein saftigen, farbintensiven 2018er Hohlgässle Pinot Noir QbA trocken (bei dem Ultes beteuert, dass er trotz der kräftigen Farbe zu 100% aus einem kleinbeerigen Spätburgunder-Klon gewonnen wurde), dem 2018er Bammerthäusle QbA trocken (einer Rotwein-Cuvée aus den klassischen Bordeaux-Rebsorten Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc) sowie dem wuchtigen 2019er Hohlgässle Grauburgunder QbA trocken.
www.weingut-zotz.de