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08. März 2021

Blitzsaubere Bioqualitäten

2020 Bio Dornfelder trocken

86 Punkte


    

Es gibt nicht wenige professionelle Verkoster, die Dornfelder (zumal wenn er so jung ist wie dieser Wein) nur mit spitzen Fingern anfassen. Doch hier besteht keine Gefahr, enttäuscht zu werden. Gefahr droht höchstens für die Kleidung, denn Flecken dieses Weins würden nie mehr rausgehen. Aber nicht nur die Optik beeindruckt in ihrer Intensität. Auch in der Nase und am Gaumen zeigt er Tiefe, Frucht und Saftigkeit. Blitzsauber, samtig, weich und mundfüllend macht er von Anfang bis Abgang viel Spaß.
    

„Dornfelder wird zwar immer wieder schlecht geredet, erfreut sich in der Gunst der Verbraucher aber nach wie vor großer Beliebtheit. Im vergangenen Jahr verbuchten wir damit wieder deutlich steigende Absatzzahlen“, sagt Frank Jentzer, geschäftsführender Vorstand der Deutsches Weintor eG. Die pfälzische Genossenschaft mit Sitz in Ilbesheim an der Südlichen Weinstraße gilt als Dornfelder-Pionier. Schon Ende der 1970er Jahre – lange bevor Dornfelder seinen Siegeszug antrat und sich im Mainstreamgeschäft des Lebensmitteleinzelhandels zum Publikumsliebling mauserte – begann das Unternehmen mit der Vermarktung von Rebsortenweinen aus der damaligen Neuzüchtung, die ursprünglich lediglich als Deckrotwein gedacht war. Heute kultivieren die Mitgliedswinzer der Kooperative rund 130 ha Dornfelder. Insgesamt bewirtschaften sie ca. 730 ha Rebfläche. Dornfelder spielt damit im Sortenspiegel unter den Rotweinsorten unangefochten die erste Geige. Wichtigste Weißweinsorte ist bei dem Unternehmen, das mittlerweile mit den Weinmachern aus Niederkirchen (Mittelhaardt) und dem Weinkontor Edenkoben (Südliche Weinstraße) fusionierte, der Riesling (mit 230 ha). Genau aus diesen beiden Sorten, Dornfelder und Riesling, haben die Ilbesheimer jetzt zwei Bioweine auf den Markt gebracht, die unter der Dachmarke Deutsches Weintor laufen und im Laden je 5,49 Euro (UVP) kosten sollen. Beim Debüt wurde davon laut Frank Jentzer eine fünftstellige Flaschenzahl produziert. Nach Auskunft des geschäftsführenden Vorstands verfügen die Mitgliedswinzer der Genossenschaft mittlerweile über etwa 50 ha Biofläche. Tendenz steigend. In unserer verdeckten redaktionsinternen Verkostung entpuppte sich der Riesling als sortentypischer, sauberer, spritzig-frischer Vertreter seiner Gattung, den wir mit „gut“ bewerteten. Noch mehr Spaß bereitete uns allerdings der Dornfelder.