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10. Mai 2021

Geheime Rezepturen

2020 PinoPrimo Pink (halbtrocken)

88 Punkte


    

 
Über Rosé-Stilistik könnte man lange diskutieren. Man kann es aber auch sein lassen und einfach genießen. Das wäre meine Empfehlung an alle, die diesen Wein bereits gekauft haben. Allen anderen sei eine Bestellung empfohlen. Vorausgesetzt, Sie gehören zur Fraktion der Rosétrinker, die es gerne etwas muskulöser haben. So jugendlich frisch und fruchtig sich dieser Wein im Duft auch präsentiert, am Gaumen ist er alles andere als ein belangloser Terrassenwein. Vielmehr ein blitzsauberer, kräftiger, ausgewogener und charaktervoller Wein, der auch Kenneransprüchen genügt. Und wer sagt denn, dass ich den nicht trotzdem mit Spaß auf der Terrasse wegsüffeln darf. Kompliment!    

Im September 2020 fiel bei der Oberkircher Winzer eG, deren Mitglieder insgesamt 671 ha Rebfläche bewirtschaften, der Startschuss für die Vermarktung ihrer halbtrockenen Rotweincuvée PinoPrimo, die der geschäftsführende Vorstand Markus Ell als „die badische Antwort auf das italienische Erfolgsmodell Primitivo“ versteht. Der Wein soll nach seinen Worten „badische Lebensfreude mit mediterraner Lebensart verbinden“. Ein Konzept, das offenbar draußen am Markt gut ankommt, denn seit der Markteinführung haben die Oberkircher laut Ell von dem roten PinoPrimo schon knapp 50.000 Flaschen verkauft. Aufgrund der „sehr guten Verkaufsentwicklung“ hat das Unternehmen inzwischen nachgelegt und unter der Markenbezeichnung PinoPrimo Anfang März auch eine weiße und eine roséfarbene Variante lanciert, die ebenfalls halbtrocken (13 g/l Restzucker) ausgebaut wurden. Die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) für alle drei Weine liegt bei je 5,79 Euro, der empfohlene Aktionspreis bei 4,99 Euro. Im Gegensatz zum Roten handelt es sich bei den zwei Neuzugängen allerdings nicht um Weine mit der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) Baden, sondern um Produkte aus der Kategorie Deutscher Wein. Der Grund: Die Neuen sind Cuvées aus Rotwein- und Weißweinsorten. Der Verschnitt von Rot- und Weißweinsorten ist aber für Weine mit der g.U. Baden nicht zulässig. Für Rosé auch nicht. Deshalb wird die rosafarbene Version nicht als Rosé deklariert. „Intern läuft er bei uns unter Pink“, erläutert Markus Ell. Der geschäftsführende Vorstand betont aber, dass die Trauben für die beiden Neuzugänge aus eigener Produktion stammen („Heimat ist die Ortenau“) und dass alle drei PinoPrimos zu einem gewissen Anteil aus Burgundersorten bestehen. Über die weiteren Cuvéepartner hängt er den Mantel des Schweigens. „Die Rezepturen sind geheim.“ Vom Weißen und vom Pink wurden fürs Debüt jeweils rund 15.000 produziert, mit Luft nach oben. „Wir haben noch etwas Menge in der Hinterhand“, sagt Ell. Die Weißglasflasche mit Longcap-Drehverschluss und das moderne, stark auf den Markennamen reduzierte Etikett sorgen dabei für einen frischen Look. Zur Markteinführung der beiden Neuzugänge gibt es eine Gewinnaktion im stationären Handel und auf Social-Media-Kanälen, die noch bis Ende Juni läuft und bei eine original Vespa 50 Primavera verlost wird.