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02. September 2016

Kabinettstückchen aus Spätburgunder

2015 Waldulmer Pfarrberg Pinot Noir Blanc de Noirs Kabinett trocken

87 Punkte


    Am Anfang ziert er sich noch ein wenig und traut sich nicht richtig aus dem Glas. Nach ein paar Minuten öffnet er sich aber langsam und zeigt eine ganze Palette von fruchtigen und floralen Aromen, teilweise sogar ein bisschen was Exotisches. Am Gaumen wunderbar cremig und saftig bleibt er doch frisch und macht Lust auf mehr. Klaus Herrmann
    

Früher gab es nur einen preislichen, aber keinen optischen und stilistischen Unterschied zwischen unseren Qualitäts- und Kabinettweinen“, sagt Michael Werner, geschäftsführender Vorstand der Winzergenossenschaft Waldulm. Um die einzelnen Qualitätsstufen besser voneinander abzugrenzen, hat das Unternehmen aus Kappelrodeck- Waldulm laut Werner sein Sortiment neu nach Geschmacksbildern strukturiert: in fruchtig-frische, mineralisch-feine und kraftvoll gereifte Weine. Die Kabinett-Weine, die unter „mineralisch-fruchtig“ laufen, bekamen ein neues Outfit und wurden nicht mehr in Bordeaux-, sondern in Burgunderflaschen gefüllt. Das passt auch besser zu den Rebsorten, die zum Einsatz kommen, denn dabei handelt es sich überwiegend um Burgundersorten. Diese dominieren den Rebsortenspiegel der badischen Genossenschaft, die als Spätburgunder-Spezialist gilt. Spätburgunder kommt auf einen Anteil von 82%, die restlichen 18% gehen auf das Konto von Weißweinsorten wie Grauburgunder, Weißburgunder, Riesling und Müller-Thurgau. Insgesamt bewirtschaften die rund 200 Mitglieder der Kooperative nach Auskunft von Werner etwa 130 ha Rebfläche und erzeugen pro Jahr um die 800.000 l Wein. Die Produktionsmenge der „mineralischfeinen“ Kabinett-Wein-Linie, bei der das Unternehmen seine Hauptlage Waldulmer Pfarrberg herausstellt, beziffert der Geschäftsführer auf 150.000 Flaschen. Vom Pinot Noir Blanc de Noirs, der uns bei unserer verdeckten Verkostung am besten gefiel, gibt es 16.000 Flaschen. Werner Engelhard