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11. Mai 2015

Krämer - Schnurstracks auf den Erfolgsweg

Krämer: 2013 Straîght Silvaner

88 Punkte
7,50 Euro

    Straight bedeutet im Englischen so viel wie gerade (her)aus. Damit wäre dieser Wein aber nur sehr unzureichend beschrieben. Zwar springt seine Ausdrucksstärke direkt alle Sinne geradeaus an, aber geradlinig lässt er sich mit all seinen Kurven und Tiefen nicht verkosten. Hier ist es gelungen, die wahren Stärken des Silvaners sehr schön herauszuarbeiten. Sein Duft ist mit seiner schwer zu beschreibenden Art und den kleinen geruchlichen Bodenwellen einer echten Benchmark würdig. Am Gaumen beeindrucken die enorme Kraft und Länge, die ihn nicht zum Terrassenwein machen, sondern als gestandenen Kerl zu jedem Essen geeignet erscheinen lassen. Ein echter Silvaner.    

Tobias Krämer ist ein weiterer junger Weinmacher aus dem rheinhessischen Talentschuppen, der ambitioniert zu Werke geht, klare Vorstellungen hat und frische Impulse setzt. Mit der Weißweinserie „Straîght“ und der Rotweincuvée „Red Stuff“ hat er vor kurzem seine erste eigene Kollektion auf den Markt gebracht – und sorgt damit auf Anhieb für den ein oder anderen Aha-Effekt. Doch der Reihe nach: Tobias Krämer stammt aus dem rheinhessischen Weingut Krämer. Der Familienbetrieb aus Gau-Weinheim bewirtschaftet insgesamt 19 ha Rebfläche und verkauft den Großteil seiner Jahresproduktion noch als Fassware. Aber das will der 22-jährige Junior, der noch Weinbau und Önologie an der Hochschule Geisenheim studiert, ändern. Der zielstrebige junge Mann, der eine klassische Winzer-Ausbildung absolviert hat, will das Flaschenweingeschäft sukzessive ausbauen und dabei auch die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel forcieren. „Ich wollte was Eigenes machen und dabei nicht lange rumphilosophieren, sondern geradlinige, unverfälschte, ehrliche, sortentypische Weine erzeugen“, beschreibt Krämer die Idee hinter seinen Erstlingswerken. In der Agentur Quantum-X/Artelier Reiss aus Volxheim fand er eine erfahrene Marketinginstitution, die das passende Outfit für seine Range entwickelte. Die Etiketten sind aufs Wesentliche reduziert, trotzdem kommen die Ausstattungen wertig rüber. Unter „Straîght“ offeriert Krämer drei Weine aus klassischen einheimischen Rebsorten (Silvaner, Riesling, Grauburgunder) sowie einen Chardonnay. Hinter „Red Stuff“ verbirgt sich eine Cuvée aus Cabernet, Regent und Dornfelder. Selbstbewusst gibt sich der Newcomer auch bei der Preisgestaltung seiner Weine, von denen er zum Debüt „noch keine großen Mengen, zusammengenommen gerade mal ein paar tausend Flaschen“ produziert hat. „Bei Bedarf haben wir aber noch Potenzial nach oben“, kommentiert der Youngster.
www.kraemer-straight.de