03. September 2019
03. September 2019
2017 Prayers of Sinners
91 Punkte
11,49 Euro (UVP)
Sehr konzentrierter Stoff mit viel Frucht in der Nase, vor allem Brombeeren, Cassis und Heidelbeeren. Am Gaumen entsprechend saftig, zartes Toffee, weich und warm. Ein Schluckreflex setzt ein. Ein Wein für Kaminabende, vor dem man sich in acht nehmen sollte, denn die Flasche ist schnell leer. Fast wünscht man sich den Winter herbei.
Die Ste. Michelle Winery aus dem US-amerikanischen Anbaugebiet
Washington State hat eine neue Weinlinie lanciert, die mit den
Namen Prayers of Sinners und Prayers of Saints sowie skurril gestalteten
Etiketten sehr auffällig daherkommt. Hinter Prayers of Sinners
steckt eine Rotweincuvée aus 90% Syrah und 10% Merlot. Auf dem Etikett
ist ein betender Mann zu sehen, halb Mensch, halb Gerippe (UVP:
11,49 Euro). Unter Prayers of Saints wird ein Chardonnay angeboten,
dessen Etikett eine betende Frau zeigt, ebenfalls halb Frau, halb Gerippe
(UVP: 9,99 Euro).
Das außergewöhnliche Outfit der beiden Weine dürfte polarisieren
und wohl nicht jedermann gefallen. Aber geschmacklich hat der rote
„Sündenfall“ auf jeden Fall das Potenzial, eine große Fangemeinde zu
begeistern. Während der Chardonnay in unserer verdeckten Probe eine
ordentliche Vorstellung ablieferte, sorgte die Rotweincuvée (14,5% Vol.)
für einen echten Aha-Effekt. Sie bietet viel Trinkvergnügen zu einem
durchaus erschwinglichen Preis. Der Vertrieb der beiden Weine erfolgt
in Deutschland über Wein Wolf (Bonn).