Von Süditalien bis Südaustralien

Die Amka GmbH aus Harrislee arbeitet schon seit ein paar Jahren mit dem italienischen Weinunternehmen Angelo Rocca & Figli zusammen. Der Betrieb aus Apulien, der 1880 von Francesco Rocca gegründet wurde und heute von dessen Enkel Ernesto sowie dessen vier Söhnen Paolo, Marco, Luca and Matteo geleitet wird, gehört sogar zu den Hauptlieferanten von Amka im Italiensegment. Angelo Rocca & Figli besitzt nach eigenen Angaben 80 ha eigene Rebflächen in der Gemeinde Leverano (Salento), produziert aber nicht nur Weine aus Apulien, sondern füllt auch Stillweine aus Regionen wie Sizilien, Veneto, Abruzzen, Toskana und Piemont ab. Gesamtproduktion: etwa 8 Mio. Flaschen. Vor einigen Monaten hat die Amka GmbH ihr Portfolio mit dem 8 Secco des Familienbetriebs erweitert – einem extra trocken ausgebauten Jahrgangs-Prosecco (2015), der nach der ersten Gärung sechs Monate auf der Feinhefe blieb, „um mehr Tiefe und einen feinen Schmelz zu erhalten“. Erstmals erzeugt wurde der 8 Secco aus Trauben des Jahrgangs 2008. Inzwischen beläuft sich die Produktionsmenge auf 50.000 bis 70.000 Flaschen pro Jahr. „Wir waren bei Prosecco nicht so breit aufgestellt und haben uns dafür entschieden, einen höherwertigen Jahrgangs-Prosecco statt irgendeinen günstigen Prosecco Frizzante aufzunehmen“, erklärt Lars H. Girard, National Sales Manager Germany bei der Deutschland- Tochter der dänischen Amka-Gruppe. Jetzt ist unter dem Label 8 Secco noch ein Vino Spumante Rosé Extra Trocken aus dem Veneto dazugekommen, der aus den Sorten Glera, Pinot Nero und Raboso gewonnen wurde und mit dem Angelo Rocca auf ähnlich hohe Stückzahlen kommen möchte. Die qualitativen Voraussetzungen für einen Markterfolg sind unserer Meinung nach gegeben. Sogar 120.000 bis 180.000 Flaschen („Tendenz steigend“) produziert Angelo Rocca jährlich von dem zweiten Neuzugang bei Amka, einem Stillwein aus der autochthonen Rotweinsorte Nero di Troia. Die auch Uva di Troia („Traube von Troia“) genannte Sorte soll einst von den Griechen aus Troja importiert worden sein. In Apulien wird sie häufig als Verschnittpartner für diverse DOC-Weine eingesetzt. Sortenrein ausgebaut, liefert sie farbintensive, tanninbetonte Rotweine, die – wie der 2015er in unserer redaktionsinternen verdeckten Verkostung – durchaus eine interessante Alternative zu Primitivo oder Negroamaro sein können. Aus der südlichen Hemisphäre stammt schließlich ein weiterer bemerkenswerter Neuzugang im Programm der Amka GmbH: Amka GmbH Von Süditalien bis Südaustralien der 2016 Chalk Hill Blue Shiraz-Cabernet von Angove. Das Weinunternehmen der Familie John C. Angove aus Magill in South Australia (nähe Adelaide), dessen Geschichte bis ins Jahr 1886 zurückreicht, verfügt über 250 ha Rebfläche, expandiert stark im McLaren Vale, genießt einen guten Ruf als Rotweinerzeuger, setzt vor allem große Stücke auf Shiraz, punktet aber auch mit „cool climate wines“ sowie „old bush wines“ und verarbeitet nach eigenen Angaben pro Jahr etwa 20.000 t Trauben. „Die Idee war, sich auf je einen Rot- und Weißwein aus Australien zu fokussieren, die zu erschwinglichen Preisen erhältlich sind“, erläutert Lars H. Girard, wie es zu dem Zuwachs von Down Under kam. Die Wahl fiel schließlich auf eine Cuvée aus Shiraz und Cabernet Sauvignon sowie eine Cuvée aus Riesling und Gewürztraminer. Der Weißwein hinterließ in unserer Verkostung einen sehr ordentlichen Eindruck. Noch eine Nummer besser und ausgestattet mit einem wirklich überzeugenden Preis-Genuss-Verhältnis ist unserer Meinung nach der Rotwein, von dem rund 35.000 Flaschen erzeugt wurden. www.amka-group.com