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11. Mai 2021

Premium-Gutedel aus dem Markgräflerland

Britzinger Roseneck Gutedel "Ziefünfeck"

91 Punkte


    

 
Leider wurde in der Vorbereitung vergessen, die Rebsorte auf unserem Bewertungsbogen zu vermerken. Dieser Wein hätte sonst sicher noch mehr Punkte bekommen. Nach einem ersten „Hoppla!“ beim Duft, das etwas Eisbonbon geschuldet war, breitete sich ein komplexes, würziges Bukett mit einem sehr angenehmen Touch von Holz aus. Die cremige Fülle am Gaumen überzeugt ebenso wie die Vielschichtigkeit und enorme Länge. Wie gesagt: Wenn ich gewusst hätte, dass das ein Gutedel ist … Ein Meisterstück.    

„Wir wollten unser Gutedel-Programm neu aufstellen und einen imageträchtigen Gutedel in Premiumqualität erzeugen“, beschreibt Jonas Fünfgeld, Kellermeister der Winzergenossenschaft Britzingen, die Idee hinter dem „Ziefünfeck“. Der außergewöhnliche Name des badischen Qualitäts-Weißweins ist eine Kombination aus den Angangsbuchstaben der Nachnamen der drei Menschen, die hinter dem Projekt stehen: Christoph ZIEgler, Jonas FÜNFgeld und Tobias ECKerlin. Alle drei sind gut ausgebildete Mitgliedswinzer der Kooperative aus dem Markgräflerland, deren 160 Mitglieder rund 200 Hektar Rebfläche bewirtschaften. Gutedel ist mit einem Anteil von etwa 30 % die Hauptrebsorte. Die Trauben für den Ziefünfeck wachsen in der Lage Britzinger Rosenberg, in ausgesuchten Parzellen von Ziegler und Eckerlin. In die Auswahl kamen nur Reben mit einem Mindestalter von 20 Jahren. Fünfgeld ist für den Ausbau im Keller zuständig. Das Trio verfolgt mit seinem Gemeinschaftsprojekt „das Ideal kompromissloser Qualität, um den traditionsreichen Markgräfler Gutedel nach allen Regeln der Kunst zu veredeln“. Dazu gehören die „ausschließliche Handarbeit in Reben-Parzellen“, eine „radikale Mengenbegrenzung“ (auf 60 kg/ar), ein „langes Hefelager“ (bis Ende Februar nach der Ernte) und ein „dezenter Barrique-Einsatz“. Laut Fünfgeld wurde ein Teil der Trauben direkt abgepresst (mit den Stielen), der andere Teil erst nach einer Maischestandzeit von ca. 4 Stunden (und entrappt). 60 % des Mosts wurden danach im Edelstahl, 40 % in Barriques vergoren (teils spontan, teils durch Zugabe von Reinzuchthefen). Herausgekommen ist dabei ein kräftiger, vielschichtiger, cremiger, trocken ausgebauter (nur 2 g/l Restzucker) Wein mit Lagerpotenzial, der die Spitze des Gutedel-Sortiments der Genossenschaft markiert. Rund 3.100 Flaschen wurden vom 2020er Ziefünfeck erzeugt, der mit 12,50 Euro (UVP) im Premiumbereich angesiedelt ist.