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05. Mai 2020

Weingut Julius Zotz: Ausnahme-Gutedel

2019 Gutedel „Uff de Hefe“trocken

90 Punkte
7,50 Euro (UVP)

    90 Punkte für einen Gutedel? Absolutely! Wir konnten es kaum glauben, dass ein solcher Wein aus dieser Rebsorte entstehen kann. Okay, nach der Verkostung haben wir vom niedrigen Ertrag erfahren und wie der Wein ausgebaut wurde. Aber das tut unserer Begeisterung keinen Abbruch. Im Gegenteil. Diese Aromadichte und Geschmacksfülle könnte Vorbild sein für einen neuen (oder wiederentdeckten), in jedem Fall modernen Gutedel-Stil, der keinen Vergleich mit anderen Weißweinsorten scheuen muss.    

Gutedel spielt im Weingut Julius Zotz eine tragende Rolle. Etwa 35% der insgesamt knapp 100 ha Rebfläche, die der Familienbetrieb aus Heitersheim (Baden) bewirtschaftet, sind mit der fürs Markgräflerland typischen Weißweinsorte bepflanzt. Das Unternehmen, das heute in fünfter Generation von Martin und Michael Zotz geführt wird, erzeugt aus Gutedel bereits mehrere Weine, darunter auch einen Chasslie, der über fünf Monate auf der Hefe reifte (UVP: 7,50 Euro). Chasslie wurde Mitte der 1990er Jahre von mehreren Betrieben aus dem Markgräflerland aus der Taufe gehoben, und zwar als Premium-Gutedel mit Markencharakter, der nach bestimmten festgelegten Kriterien erzeugt wird. Für die Herstellung soll nur „ausgesuchtes, gesundes Lesegut aus Parzellen mit niedrigem Ertrag verwendet“ werden, um die Fruchtaromen und den Extrakt zu erhöhen. Außerdem werden die Weine einem biologischen Säureabbau unterzogen, was sie geschmeidiger und (durch die dabei entstehende Kohlensäure) frischer machen soll. Der Name Chasslie ist eine Wortschöpfung aus dem internationalen Gutedelsynonym Chasselas und der französischen Bezeichnung „sur lie“ für Weine, die auf der Feinhefe gereift sind. „Wir haben mit unserem Chasslie gute Erfahrungen gemacht, aber wir wollten als Ergänzung noch einen moderneren Premium-Gutedel produzieren, bei dem wir von der Produktionsmethode her mehr Spielräume nutzen können“, erklärt Vertriebsleiter Alexander Ultes, wie es zum Gutedel „Uff de Hefe“ kam. Der neue Gutedel des Hauses, der eigentlich im März zur ProWein vorgestellt werden sollte, reifte ebenfalls fünf Monate auf der Feinhefe. Der Ertrag wurde auf unter 60 hl/ha reduziert, was man ihm anmerkt. Die trocken (4 g/l Restzucker) aus-gebaute Erzeugerabfüllung wirkt deutlich extraktreicher und stoffiger als ihre 12,5% vol. vermuten lassen. Ein echter Ausnahme-Gutedel zu einem absolut erschwinglichen Preis! Laut Ultes wurden fürs Debüt rund 5.000 Flaschen abgefüllt. „Bei Bedarf können wir aber nachlegen“, fügt der Vertriebschef hinzu.
www.weingut-zotz.de