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MESSEN72 WEIN+MARKT 3|2025Tourismus im H%u00f6henflug, Wein nicht Mit gut 65.000 ha Rebfl%u00e4che geh%u00f6rt Griechenland zu den mittelgro%u00dfen Weinl%u00e4ndern Europas. Die Angaben zu den Rebfl%u00e4chen bewegen sich je nach Quelle auch schon mal um die 100.000 ha, wobei darin der Anbau von Tafeltrauben und Rosinen inkludiert ist. Die 2023er Produktion beziffert der Verband Wines of Greece mit 1,38 Mio. hl. F%u00fcr 2024 liegen aus dieser Quelle keine Daten vor. Die OIV beziffert beide Jahrg%u00e4nge mit einer Menge von (gerundet) 1,4 Mio. hl. Beide bewegen sich damit unter dem langj%u00e4hrigen Mittel. Ursache ist vor allem Trockenheit. Im Export ist Deutschland der mit Abstand wichtigste Partner. Mehr als ein Viertel aller exportierten griechischen Weine gehen laut Wines of Greece nach Deutschland. Dahinter folgen mit gro%u00dfem Abstand die USA und Kanada. Der Export selbst ist jedoch mit weniger als 290.000 hl ein kleinerer Absatzmarkt. Ein Gro%u00dfteil des griechischen Weins bleibt im eigenen Land. Ein nicht unerheblicher Teil d%u00fcrfte von Touristen konsumiert werden. 2023 reisten knapp 35 Mio. ins Land, davon fast 4 Mio. aus Deutschland. Laut Medienberichten erwartet man mit 2024 in Griechenland ein weiteres Rekordjahr im Tourismus. Rein rechnerisch kommen somit auf jeden Griechen mehr als drei Touristen. Griechenland-Schlagzeilen der vergangenen Monate bezogen sich auf st%u00e4rkere Konzentrationsprozesse in der dortigen Weinbranche. Nachdem im Winter 2023/24 bekannt wurde, dass Tsantali in Zahlungsschwierigkeiten steckt, war das Unternehmen auf der ProWein 2024 schon nicht mehr anzutreffen. Inzwischen ist auch bekannt, dass Cavino die %u00dcbernahme von Greek Wine Cellars/Kourtakis plant. Lange Zeit waren diese Unternehmen die drei wichtigsten Akteure der griechischen Weinbranche nach Menge. Steht die %u00dcbernahme, dann w%u00e4re nur noch Cavino %u00fcbrig. -sweQuelle: Deutscher Weinbauverband, Statistisches Bundesamt Im vergangenen Jahr gab es f%u00fcr die Weineinfuhren aus Griechenland einen weiteren D%u00e4mpfer %u2013 zum siebten Mal in Folge. Den vorl%u00e4ufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge schrumpfte die Importmenge im 12-Monats-Zeitraum bis November 2024 gegen%u00fcber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 8,6% auf nur noch 5,3 Mio. l. Seit 2015 hat sich der griechische Importkuchen damit mengenm%u00e4%u00dfig ann%u00e4hernd halbiert im vergangenen Jahr. Der Wert der Einfuhren aus Hellas schrumpfte ebenfalls um 9,7%. Damit entwickelten sich die Einfuhren aus Griechenland schw%u00e4cher als die Gesamtimporte, wodurch das Land hierzulande weiter an Marktbedeutung verlor. -werAnteil am Gesamtimport: Menge 0,4%, Wert 0,5% Durchschnittswert: 226 Euro/hl *Vorl%u00e4ufige Zahlen f%u00fcr den 12-Monats-Zeitraum Dezember 2023 bis November 2024WEINIMPORTE AUS GRIECHENLAND2019 2020 2021 2022 2023 2024* 61.000 57.000 53.000 84.000 77.000 67.000 13.000 13.000 12.000 18.000 16.000 14.000Erneuter D%u00e4mpfer Menge in HektoliterWert in 1.000 EuroWei%u00dfweinland unter Druck i%u00df i l dDie ungarische Rebfl%u00e4che betr%u00e4gt nach OIV-Daten f%u00fcr 2023 rund 60.600 ha. Ein gro%u00dfer Teil davon, rund drei Viertel, sind mit Wei%u00dfweinsorten bestockt. Welschriesling ist die am meisten verbreitete, Furmint d%u00fcrfte als wichtigste Rebsorte der Tokajer-Produktion die bekannteste typisch ungarische Wei%u00dfweinsorte sein. Hinzu zahlen f%u00fcr 2024 auf 3,0 Mio. hl, womit die ungarischen Betriebe mengenm%u00e4%u00dfig zulegen konnten. Gleichzeitig befindet sich das Land in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Der Sparkurs der Regierung, die sich Beobachtern zufolge %u00fcberdurchschnittlich in die Belange der Wirtschaft einmischt, l%u00e4hmt diese nun. Politisch steht das Land innerhalb Europas bekanntlich ziemlich isoliert da, EU-Beihilfen in Milliardenh%u00f6he sind gekippt worden. Auf dem Weinmarkt hat sich Ungarn in den vergangenen Jahren zunehmend als Fassweinlieferant etabliert. Die Preise liegen oftmals weit unter denen weit gr%u00f6%u00dferer Lieferanten aus den westlichen L%u00e4ndern. Ein weiterer Pluspunkt im Exportgesch%u00e4ft ist der hohe Wei%u00dfweinanteil. -swekommen viele weitere autochthone und internationale Sorten. Das gilt auch beim Rotwein, wo %u2013 gerade im Westen des Landes, entlang der Grenze zum %u00f6sterreichischen Burgenland %u2013 der Blaufr%u00e4nkisch respektive K%u00e9kfrankos Achtungserfolge einheimst. Nach einem kleinem Jahrgang 2023 mit 2,4 Mio. hl sch%u00e4tzt die OIV die Produktions